Review Overview
Gut!
Gesamteindruck
Summary : Ein sehenswerter Film für jede österreich-patriotische oder austrophile Person.
„Sei mir gegrüßt, mein Österreich,
du herrlich blühender Gottesgarten,
mit deinen Fluren Eden gleich,
mit deinen Bergen, edlen Warten.“
-Franz Grillparzer
„1. April 2000“ ist ein patriotischer Science-Fiction-Film, dessen Uraufführung 1952 stattfand und der 1953 auch bei den Internationalen Filmfestspiele von Cannes ausgestrahlt wurde. Dem Film stand ein Starensemble zu Verfügung – Hans Moser, Helmut Qualtinger, Paul Hörbiger, Josef Meinrad und weitere Größen der österreichischen Schauspielkunst.
Er hat einen wesentlichen Beitrag zur ethnokulturellen Bewusstseinsbildung der Österreicher geleistet. Er entstand vordergründig, um die österreichische Identität zu stärken und die Besatzungsmächte an den Abschluss des Staatsvertrages zu erinnern, welcher schließlich drei Jahre später unterzeichnet wurde. Ein starkes Plädoyer für die Freiheit und Souveränität des Volkes, für ein Abrücken der Allierten und zudem ein filmischer Hymnus auf die österreichische Volksseele, welche Treuherzigkeit, Heiterkeit und die Zuneigung zu Wein, Weib und Gesang auszeichnet. Von den Sängerknaben bis hin zur spanischen Hofreitschule und im musikalischen Bereich von Mozart bis zum Wiener Walzer ist alles im Film vertreten und vorhanden. Moderne Kleidung wird durch traditionelle Trachten und Dirndl kontrastiert und kritisiert.
Ähnlich wie man im Land der aufgehenden Sonne durch das literarische Genre Nihonjinron bemüht war und ist, die Eigentümlichkeit der Japaner auszuarbeiten, um das Wir-Gefühl zu stärken, so vermochte auch dieser Film ein positives Gemeinschaftsgefühl zu evozieren – mit vielen Bezügen auf die heimische Geschichte wird das friedfertige Wesen und die Einzigartigkeit der Österreicher dargestellt und zudem mit Szenen beim Heurigen samt Alt-Wiener Schrammelmusik und einem Vierterl Weißwein die heitere, zwanglose Lebensweise zum Ausdruck gebracht – so wie schon der konservativ-revolutionäre Schriftsteller Hugo von Hoffmansthal dem Österreicher die Eigenschaft der Lässigkeit zuschrieb.
Handlung
Zur Angelobung des neu gewählten österreichischen Ministerpräsidenten am 1. April 2000 treten die vier allierten Besatzungsmächte an – Wiens Landschaftsbild ist also nach Jahrzehnten noch immer von „den Vier im Jeep“ geprägt. Bei seiner Rede sorgt er für Aufsehen, da er das Land für frei und unabhängig erklärt und seine Kompatrioten auffordert, den viersprachigen Personalausweis zu zerreißen – unter Jubel und schallendem Applaus der Bevölkerung und Entsetzen der Hochkommissare.
Daraufhin erscheint die Weltschutzpolizei und wirft Österreich Aggressionen vor und es wird des Weltfriedensbruches inkriminert. Schließlich muss es vor der Globalunion seine Friedfertigkeit unter Beweis stellen, denn das Volk wird der Rauflust und dem Gewohnheitsverbrechertum bezichtigt.
Anschließend werden tausend Jahre österreichische Geschichte aufgerollt – begonnen mit der Belagerung Akkons 1191, in welcher der Entstehungsmythos der österreichischen Flagge gezeigt wird. Der Wappenrock des babenbergischen Kreuzfahrers Leopolds ist blutgetränkt, sodass er rot tingierte und sich die Farbfolge Rot-Weiß-Rot ergab. Gefolgt von einer Darstellung der habsburgischen Heiratspolitik durch den letzten Ritter Maximilian I. – „Bella gerant alii, tu felix Austria nube.“
Während den historischen Vorführungen in der Verhandlung wird die Weltschutzpolizei kampfunfähig gemacht – es entpuppt sich, dass sie beim Heurigen angeregt durch die Wiener Gemütlichkeit zu tief ins Glas geschaut haben. Dort wird die österreichische Musikalität durch die Lebensgeschichte vom lieben Augustin zum Klingen gebracht und Österreich als Kämpfer für Europa, als Bewahrer des Okzidents, gegen die einfallenden Türken lobgepriesen.
Danach werden die Angehörigen der Weltschutzkommission mit den Köstlichkeiten der Wiener Kaffeehauskultur bewirtet und Prinz Eugen, der edle Ritter, vorgeführt, welcher von der Friedensliebe des Kaisers berichtet und seine Wertschätzung für Kaiserin Maria Theresia äußert, welche trotz ihrer sechzehn Kinder den Regierungsaufgaben nachkam.
Trotz der Verteidigungsrede ist die Weltschutzkommission noch nicht gänzlich überzeugt, sodass ein zweiter Verhandlungstag stattfindet, an welchen ebenfalls ein festlicher Umzug im Gange ist und woran die Weltschutzkommissare freudig teilnehmen. Hans Moser wird obendrein dazu beauftragt, eigens ein Lied dafür zu komponieren, welches den rührseligen Freiheitsdrang der Österreicher zum Ausdruck bringt. Schlussendlich wird Österreich freigesprochen samt dem Erhalt der Unabhängigkeit, weil die Moskauer Deklaration gefunden wird, wonach Österreich das erste Opfer der aggressiven NS-Angriffspolitik ist. Den Abschluss bildet dann die Ausreise der vier allierten Mächte – Frankreich, Großbritannien, Russland und den USA.
Resümee
Alles in allem ist der Film ein klares Bekenntnis zur österreichischen Identität. Die österreichische Identität ist heute allerdings vor allem durch den Kosmopolitismus und der völkerzersetzenden EU bedroht, welche antiösterreichische Stimmung propagiert und die kulturelle Auflösung aller abendländischen Völker anstrebt – dieses Vorgehen wird in zunehmendem Maße totalitärer und kompromissloser, indem man alle aufrechten Patrioten zugrunde richten möchte, damit die Knechtung der unterschiedlichen Völker unter einer unipolaren Weltherrschaft leichter und schneller umzusetzen ist. Dies läuft dem ethnopluralistischen Konzept konträr zuwider und zeigt damit eindrücklich die vielfaltsfeindlichen Absichten auf. In diesem Sinne besitzt der Film auch heute noch Signifikanz, um vaterländische Gefühle im Kampf zur Bewahrung unserer Identität zu stärken.
Verblüffend ist die Tatsache, dass diese Fiktion schlussendlich zur Realität wurde. Bei der schwarz-blauen Koalitionsbildung im Jahre 2000 entsandte man Beobachter nach Österreich mit ganz ähnlicher Argumentation und seitens vierzehn Staaten der Europäischen Union wurden Sanktionen verhängt – die sogenannten Sanktionen der EU-XIV gegen Österreich. Hierdurch wirkt der Film beinahe wie eine Prophetie.
Bleibt nur noch mit dem bekannten und passenden Zitat aus dem Drama „Wallenstein“ von Friedrich Schiller abzuschließen:
„Der Österreicher hat ein Vaterland,
Und liebt’s, und hat auch Ursach es zu lieben.“
Szene aus dem Film: