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Asyl – Ursache und Wirkung

Die Asyldebatte polarisiert derzeit alle politischen Lager von ganz links bis ganz rechts. Kaum ein Thema ist mit einer derart starken Emotionalität aufgeladen, so dass es oftmals schwer fällt, einen nüchternen und differenzierten Blick auf das Geschehen einzunehmen. Ohne Frage sieht sich gerade Europa einem ethnokulturellen Exodus gegenüber, der unsere Völker vor entscheidende Schicksalsfragen stellt. Ganze Zeltstädte werden errichtet und Pensionen und Hotelunterkünfte werden zu Asylheimen umfunktioniert, da die Kommunen und Landkreise für den derzeitigen Flüchtlingsansturm nicht gerüstet sind.

„Heiliger Flüchtling“ vs. „Sozialschmarotzer“

Auf der linken Seite bedient man sich einer scheinhumanitären Rhetorik, die dem Flüchtling eine obskure Heiligkeit zuspricht und ihn zum neuen revolutionären Subjekt, im Sinne der eigenen Ideologie werden lässt. Das Schicksal vieler Flüchtlinge, die in ihrer Heimat keine Perspektive haben oder im Mittelmeer ertrinken, wird für den eigenen ideologischen Kern des „no border – no nation“-Dogmas instrumentalisiert und moralisch und emotional nutzbar gemacht. Im patriotisch/rechten Spektrum hingegen versucht man der ungezügelten Masseneinwanderung mittels ökonomischer Einwände zu begegnen: Diese rufe eine extreme Belastung für die Sozialsysteme hervor und der Großteil der Einwanderer komme nur aus dem Motiv nach Europa, genau daran teilzuhaben. Unzweifelhaft belegen amtliche Statistiken, dass der Großteil der Flüchtlinge keinen juristischen Anspruch auf Asyl geltend machen kann. Und auch die Belastung für Sozialsysteme und kommunale Haushalte, die massive Beträge für die Asylunterbringung aufwenden müssen, kann und will niemand in Abrede stellen. Doch trifft dies den Kern der eigentlichen Problematik?

Nicht die Kosten für das Sozialsystem sind das Hauptproblem….

In den patriotischen Zusammenhängen lässt sich eine Gruppe feststellen, die womöglich aufgrund vom Mangel an alternativen Artikulationsräumen, ihre Wut und Emotionen in der Asyldebatte in teils ziemlich primitiv anmutende Sozialneiddebatten kanalisiert. Als interessierter politischer Beobachter kennt man sicherlich die Bilder aus sozialen Netzwerken von Schwarzafrikanern mit den neuesten Smartphones und Markenkleidung, vermeintliche Sozialleistungsbescheide im vierstelligen Bereich für Neuankömmlinge in Asylheimen sowie die Unterbringung von Asylanten in Hotels, wo diese das gesamte umfassende Urlaubsprogramm über Wellness, Buffetessen etc. in Anspruch nehmen können. Das Ganze wird dann meist noch mit einem skandalisierenden Kommentar unterlegt und schon kann auch der Rest der Community seinen Senf dazu geben, wobei erfahrungsgemäß allerdings kaum inhaltliche Substanz zu erwarten ist.

… sondern der Große Austausch!

Als Identitäre Bewegung haben wir mit unserer derzeitigen Kampagne Der Große Austausch eine inhaltliche Aufrüstung innerhalb des gesamten patriotischen Lagers betrieben, wonach sich die Kritik an der Masseneinwanderung und der Asylpraxis nicht an rein ökonomischen Fragestellungen darstellt. Wir haben aufgezeigt, dass es um den tiefen Identitätskern, um die nackte ethnokulturelle Existenz, um Sein oder Nicht-Sein geht. Uns geht es nicht darum, Deutschland und die anderen europäischen Nationen und Völker als Wirtschaftsstandorte zu erhalten, unsere politische Zielsetzung ist auch nicht primär auf eine westliche und liberale Wohlstandssicherung ausgerichtet. Wir wollen die ethnokulturelle Identität erhalten, die aus einem jahrtausendealten Erbe schöpft. Dabei gilt es vor allem die Komplexität und Wirkungskette der Masseneinwanderung vollständig zu erfassen, woraus sich eben keine Projektion einer Schuld oder Gegnerschaft auf die Flüchtlinge herleiten lässt, sondern deutlich wird, dass die anzuklagen sind, die überhaupt erst Anreizsysteme geschaffen haben, die Flüchtlinge und Einwanderer in so großer Zahl nach Europa gelockt haben und locken.

Die außenpolitische Dimension der Asylfrage

Offene Grenzen, Wirtschaftsimperalismus, Neokolonalismus, westliche Ressourcenausbeutung der Dritten Welt, sowie geostrategische Militärinterventionen sind überhaupt erst der ursächliche Zusammenhang, aus dem heraus die Migrationsströme in Gang gesetzt werden. Das heißt: Die Dimension der Asylproblematik ist weitaus größer und umfänglicher, als dass sich dies auf innen- und sozialpolitische Fragestellungen verkürzen ließe und schon gar nicht auf simplifizierende Facebook-Bilder. Unter Zuhilfenahme dieser Erkenntnis muss man als Identitärer auch die zahlreichen Proteste vor Asylantenheimen, wie bspw. kürzlich in Freital einer kritischen Betrachtung unterziehen. Wie bereits eingangs erwähnt, wissen viele Menschen ihren Unmut nicht anders zu artikulieren, als durch solche Proteste. Die eigentlichen Verursacher dieser Misere werden dabei allerdings nicht thematisiert, obwohl es genug Akteure gibt, die aus dem gesamten Asylkomplex sowohl politisch als auch wirtschaftlich Profit schlagen und dennoch nicht in das Visier der politischen Konfrontation genommen werden.

Als Identitäre lautet daher unser Auftrag, sich genau mit jenen Eliten auseinanderzusetzen, die dieser derzeitigen Politik und Asylpraxis Vorschub leisten. Mit jenen, die in ideologischer Verblendung das multikulturelle Utopia beschwören und sich dabei nur zu willfährigen Handlangern multinationaler Konzerne machen, die ein klares wirtschaftliches Interesse an dem Bevölkerungsimport nach Europa haben. Die Flüchtlinge sind in vielen Teilen selbst nur Opfer des geopolitischen und wirtschaftlichen Imperialismus des Westens, der sich in einer universalistischen Mission wähnt, die Welt mit seinen Errungenschaften von Menschenrechten, Massendemokratie und freier Marktwirtschaft zu „beglücken“ und bei seinen Interventionen meist genau das Gegenteil bewirkt, für was uns Länder wie Syrien und Libyen ein mahnendes Beispiel sind. Zuvor herrschten dort relativ funktionale politische Systeme, bis nach westlichem Eingreifen Destabilisierungstendenzen in Gang gesetzt wurden und somit auch Fluchtbewegungen entstanden sind. Diese geopolitische und internationale Perspektive bildet ein inhaltliches Äquivalent zu unserer Kampagne zum Großen Austausch und konkretisiert unsere politische Gegnerschaft auf Seiten des politischen, administrativen und wirtschaftlichen Komplexes, der die Flüchtlinge lediglich für seine jeweiligen Zwecke ausnutzt.

Asylwerber – weder Freund noch Feind, sondern ebenso Opfer des Kapitalismus

Auf Seiten der Asylbewerber gibt es ganz sicher vernünftige Menschen, die ohne böse Absichten nach Europa einwandern wollen, weil sie innerhalb ihrer Heimat keine Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft sehen. In vielen Fällen plagt sie selbst ein Heimweh und eine Sehnsucht nach ihrer Herkunft. Mit großen Erwartungshaltungen kommen sie jedoch nach Europa und werden zumeist ernüchtert sein, dass sie auch hier nicht das gelobte Land finden; dass auch sie schlussendlich nur die Funktion von Konsumenten und Billigarbeitern einnehmen werden und sich der kapitalistischen Matrix unterordnen müssen. Ihr zahlreiches Erscheinen ist schlussendlich nur das Symptom einer jahrzehntelangen Fehlpolitik, die durch einen ethnomasochistischen Schuldkult bei gleichzeitiger Öffnung aller Grenzen eine gefährliche Entwicklung für unsere Völker forciert hat. Oder um es mit einem einfachen Beispiel aus dem Alltag zu verdeutlichen:

Vor Asylbewerberheimen zu protestieren ist genauso sinn- und nutzlos, wie sich beim Supermarktpersonal über zu hohe Preise zu beschweren. Ganz davon abgesehen, dass dies leider oft mit verschiedensten Respektlosigkeiten und unnötig aufgeheizter Stimmung einhergeht, die dann häufig sogar noch zu Konfrontationen mit dem politischen Gegner führt und vielleicht sogar dazu beiträgt, dass völlig verachtenswerte und bisweilen lebensgefährliche Anschläge auf Wohnunterkünfte stattfinden. All dies geht insgesamt völlig am Kern der Sache vorbei und schadet am Ende bloß dem eigenen oftmals berechtigten Grundanliegen, nämlich dem, dass man innerhalb einer Demokratie selbst bestimmten möchte, wie, wo und mit wem man zusammenlebt. Dieses Mitspracherecht aber kann man nicht dadurch zurückfordern, indem man diejenigen belagert, die am allerwenigsten die Ursache für die derzeitige Situation darstellen, sondern lediglich die Folge einer langen Reihe von Entscheidungen sind, die eben nicht im Asylbewerberheim, sondern in den Chefetagen von Parteien, Konzernen, Behörden und Medienhäusern getroffen werden. Als Identitäre sind wir also verpflichtet, unsere Zielgruppe auch über die wahren Ursachen in der Asyldebatte aufzuklären. In jeder kleineren Örtlichkeit der Bundesrepublik werden die Bürger unmittelbar mit Flüchtlingsheimen und den Folgen der Masseneinwanderung konfrontiert. Es liegt an uns, diesen Protest gegen die entsprechenden politischen Eliten zu kanalisieren, um damit die politische Feindbestimmung zu konkretisieren und die Kritik am Asylwahn inhaltlich aufzurüsten.

In diesem Sinne soll dieser Text auch und vor allem als Appell an viele andere patriotische Gruppen verstanden werden, die zugunsten einer populistischen und kleinkarierten Mobilmachung den Ursachenkern und differenzierten Blick auf die Problematiken verlieren und sich dabei letztlich ins politische Abseits manövrieren. Unsere Kampagnenparole bleibt daher nach wie vor gültig: Tauschen wir die Politiker und Eliten aus, bevor sie das Volk austauschen!

Über Daniel Fiß

Daniel Fiß
Studiert in Rostock Jura und Politikwissenschaften. Leiter des identitären Projektes "Kontrakultur MV".

Ein Kommentar

  1. Gut erkannt. Aber sehr schwierig umzusetzen.

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