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Americanway

Der American Way of Life

Ein greller Lichtstrahl, vereinzelte Konturen und helle Farben, die allmählich Formen annehmen. Ein Blinzeln in der Morgenröte. Die durch Neonröhren erleuchtete Nacht ist vorüber. Ein neuer Tag bricht an und mit ihm eine Verheißung.

Knallig lackierte Sportwägen säumen bereits die Straßen und einzelne, gut gebaute Jogger beiderlei Geschlechts, in körperbetonter und vor allem spärlicher Aufmachung eilen auf den breiten Gehwegen, welche ringsherum mit meterhohen Palmen bepflanzt sind und noch vereinzelte Schatten werfen. Die Morgensonne lässt die Feuchte auf dem Asphalt verdampfen. Erste Schweißtropfen rinnen von der Stirn. Die Geräuschkulisse der Nacht ist kaum verklungen, schon ist aus manchen, der im Art Deco gehaltenen, cremefarbenen Cafe’s gegenüber, ein wohliger, den Ohren schmeichelnder Beat zu vernehmen. Freudige Aufregung liegt in der Luft, auf das was da noch kommen mag. Das Surfboard auf den Rücksitz geschnallt, die 80’s Retro-Sonnenbrille auf der Nase, ein letzter Blick auf das hübsche, lächelnde Bikini-Blondie und mit einem Satz in’s Cabriolet gesprungen. Mit röhrend-maskulinem und aufmerksamkeitserregendem Motorengeräusch die Strandpromenade verlassen, zieht sich die breite Straße durch wie ein langes Band bis in weite Ferne und mündet in einem Versprechen…..

 

Dieser Plot, der im Grunde Vorlage jedes x-beliebigen Musikvideos sein könnte, fasst mehr oder weniger den Wesenskern auf, den man unter dem Begriff „westliche Identität“ zusammenfügen kann. Wir sprechen von einem Lebensgefühl, einem „Lifestyle“, der es geschafft hat, die komplette, zivilisierte Welt zu erobern. Einem Empfinden, das es fertig gebracht hat, jede noch so organisch gewachsene Gesellschaftsform, jede noch so abgelegene, tradierte Keimzelle zu infizieren, auszuhöhlen und letztlich zu zerstören. Und hierbei war keine verhaltensnormierende Buchreligion am Werke, keine liberalen Missionare haben sich je auf den Weg gemacht, um traditionale Kulturen in ihrem Selbstverständnis zu erschüttern, zu nivellieren und -materia principium- in Frage zu stellen.

Man muss an dieser Stelle natürlich anfügen, dass die westliche Welt in ihrer liberal-kapitalistischen Ausprägung selbstverständlich ein Interesse hatte und hat, jedes noch nicht erschlossene Gebiet, dem „Welt-Markt“ zuzuführen und sich der amerikanische Lebensstil, dahingehend als nützliches Werkzeug erwiesen hat. Dies allein erklärt jedoch noch keineswegs seinen über alle Grenzen hinweg gehenden, durchschlagenden Erfolg.

Wohl die Wenigsten, die heute komplett in der liberalen Beliebigkeit aufgegangen sind, dürften noch deren geistige Urväter wie etwa einen John Locke oder einen Alexis de Tocqueville kennen, geschweige denn gelesen haben. Da ist keine intellektuelle Theoriebildung und Beschäftigung vorangegangen, durch die sich das Subjekt daraufhin folgend, in einem rationalen Entschluss für jene Lehre entschieden hätte. Wir können den Liberalismus auf theoretisch-logischer Ebene noch so sehr zerpflücken und auseinander nehmen: All dies macht keinen Sinn, solange wir kein metapolitisch-emotionales Verständnis für ihn entwickeln. Nicht die trockene Lehre ist es, die bestimmend ist, sondern die Emotionen, die sie fähig ist auszulösen. Emotionen, die sie befähigt ganze Völker in Beschlag zu nehmen, ganze Kulturkreise in ihrem Sinne zu verwandeln und wirken zu lassen.

Wer kennt es nicht, dieses Gefühl aus dem tristen, grauen und immer gleichen Alltag ausbrechen zu wollen? Der Diktatur der Armbanduhr den Stinkefinger zu zeigen, jede nervige Verpflichtung zu ignorieren und einfach nur zu tun, wonach einem gerade der Sinn steht? Der innere Drang alle Konventionen zu umgehen und sich von allem zu befreien, ist eine zutiefst menschliche Sehnsucht, die in jedem von uns angelegt ist. Blieb das Ausleben dieser Sehnsucht in traditionellen Gesellschaften jedoch ausschließlich der Jugend vorbehalten bzw. wurde nur an bestimmten Jahrestagen und Festen zelebriert, so hat es der Liberalismus hingegen verstanden, diese Sehnsucht als absolute Wahrheit und Ultima Ratio, menschlichen Daseins in unser Gefühlsleben zu verankern. Es ist der breite, hunderte Kilometer lange Highway, der in scheinbar endlosen Distanzen bis in den Horizont reicht und der vom losgelösten, alles hinter sich lassenden Individuum, in einem berauschten „Alles ist möglich-Zustand“, abenteuerlustig befahren wird. Dies ist der „Mythos“ des „American Ways“, nachdem sich heute unbewusst die halbe Menschheit, in scheinbar jeder Facette ihres Lebens, insgeheim ausrichtet. Jede kurzlebige Stilrichtung und jeder Modetrend, jedes Musikgenre und auch jede Subkultur, die noch so sehr behauptet, sich von der Masse abzuheben, ja der ganze westliche Kulturkreis atmet im Grunde diesen Geist. So sehr wir uns auch dagegen wehren mögen, letztlich bewegen wir uns alle mehr oder weniger in diesen vorgegebenen Parametern.

Westliche Identität als Produkt der Moderne

 

Es muss hervorgehoben werden, dass die Moderne alle (materiellen) Voraussetzungen geschaffen hat, damit dieser Geist entstehen und gedeihen konnte und als Lebenskonzept überhaupt realisierbar wurde. Das was vormoderne Gesellschaften, allen voran immer auszeichnete, war in erster Linie harte (körperliche) Arbeit. Unsere Ahnen bestritten für ihr täglich Brot, einen fortwährenden Lebenskampf. Kriege, Hungersnöte, Seuchen – all die schlimmen Dinge, die wir heute nur noch aus den Nachrichten kennen, waren allgegenwärtig. Ungerechtigkeit, Willkür und Leid – ja, es war eine raue und erbarmungslose Welt, in der sie lebten und in der jede unbedachte Handlung, schon die schlimmsten Folgen und Konsequenzen haben konnte. Eine Welt voller Entbehrungen – und wo der Tod allgegenwärtig war. Voraussetzungen also, die ein ernstes, der unmittelbar erlebten Realität nahes und vorausschauendes Menschengeschlecht schufen. Voraussetzungen und Umstände, die im Menschen die grausamsten und schrecklichsten, aber in Form von Mut, Kühnheit, Todesverachtung, Tapferkeit und Opferbereitschaft eben auch die edelsten Eigenschaften zu Tage förderten. Voraussetzungen endlich, welche ein Gefüge notwendig werden ließen, dessen Hauptaugenmerk auf Beständigkeit ausgerichtet war. Eine Gesellschaftsordnung, die hierarchisch und klar strukturiert sein musste, in der jeder seinen Platz hatte und in der jeder Einzelne gefordert und dazu angehalten wurde, sein Bestes zu geben. Eine Ordnung, für dessen Bestehen die eigenen, individuellen Interessen und Annehmlichkeiten zurückgesteckt werden mussten und in der, der korporative Gedanke maßgeblich war. Ein Verband, welcher dem Individuum Selbstbeherrschung lehrte und der kein impulsives Handeln zuließ. Das Leben und der Tod unserer Ahnen, war in jeder Facette durchzogen von elementarer Spannung und Zugkraft. Jeder überbrachten Lehre, jedem Glauben und „Mythos“ galt dieses lebensnahe, elementare Verständnis als Humus – als grundsätzliche Bedingung menschlichen Lebens.

Tatendrang, Disziplin und in der Not geborene Kreativität, waren es auch, welche den europäischen Menschen eine Welt erschaffen ließ, welche mehr und mehr die ursprünglichen Voraussetzungen schwinden ließ. Ob in Medizin und Krankenversorgung, Technik oder Komfort – jede neu entwickelte Errungenschaft sorgte dafür, dass sich das Leben jedes Einzelnen, tatsächlich um Lichtjahre verbesserte. Gleichzeitig schwand damit aber auch Spannung und Zugkraft. Mit dem Einsetzen der Industrialisierung und der Heraufkunft der Maschine, wurde alsdann eine Entwicklung in Gang gesetzt, die letzten Endes eine künstliche Welt erschuf und die jedes traditionale Prinzip obsolet werden ließ. Wofür man früher Jahre an Fertigung benötigt hätte, schufen Henry Fords Fließbänder in wenigen Stunden. Der daraufhin folgende, materielle Überfluss, schuf eine dauerhafte, allzeitliche Verfügbarkeit, für die keine größere Anstrengung mehr nötig war. Das althergebrachte Gefüge wurde morsch. Es beruhte auf Voraussetzungen, die aus einer Welt stammten, die schlichtweg nicht mehr vorhanden war. Wozu noch eine straffe Hierarchie, wenn doch für jeden mehr als genug vorhanden ist? Wozu Mut und Tapferkeit, wenn ohnehin nicht mehr gefochten und gestritten werden muss? Es ist naheliegend, dass sich ein Geist entwickelte, dessen Ausrichtung auf die Mehrung des rein materiellen Konsumbedürfnisses zielte (vom Tellerwäscher zum Millionär) – eines Bedürfnisses indes, das umso größer wurde, je mehr die Zugkraft und Bindung an das Gemeinschaftsgefüge abnahm. Kann man etwa den frühen Frauenbewegungen wirklich einen Vorwurf machen, dass auch sie Teil jenes „Strebens nach Glück“ werden und ein Stück vom großen Kuchen haben wollten?

 

Um es mit Julius Evola zu sagen:

„In einer Gesellschaft, in der die Hände der letzten Aristokraten weniger für Schwerter oder das Zepter als vielmehr für Tennisschläger und Cocktailshaker gemacht zu sein scheinen; in einer Gesellschaft, in der der Typus des echten Mannes, von der blassen Larve des Intellektuellen oder Professors, der narzistischen Hampelmanngestalt des Künstlers, der geschäftigen und schmutzigen Maschinerie des Bankiers und Politikers oder höchstens vom Boxer und vom Filmstar repräsentiert wird; in einer solchen Gesellschaft war es nur natürlich, dass auch die Frau sich erhob und für sich eine „Persönlichkeit“ und eine Freiheit forderte, ganz im anarchischen und individualistischen Sinn der Letztzeit.“

 

Jede Bindung und jede Ordnung kann in dieser Kunst-Welt, tatsächlich nur noch als alte Fessel empfunden werden, von der es sich zu lösen gilt.

Je mechanischer und lebensfremder sich diese Welt nach außen zeigte, umso lebensfremder wurde sie auch nach innen. Die Entstehung der Menschenrechte und was innerhalb der Postmoderne aus ihnen geworden ist, „critical whiteness“ und „gender studies“ – all diese Auswüchse, konnten nur in einer Welt entstehen, die jedes lebensnahe Verständnis und Empfinden längst verloren hatte.

 

Die Wahrheit des Individualismus

 

Es waren also sämtliche Voraussetzungen geschaffen, dem verheißungsvollen Traum nachzueifern. Nach Jahrtausenden der „Versklavung“ des Individuums, schien seine Befreiung nun ganz nah. Der Mensch sollte in seiner jeweiligen, individuellen Facon, endlich sein Glück finden und dadurch seine -im historischen Maßstab- höchste Blüte entfalten.

Wie weit diese Gedanken von der täglich gelebten Realität tatsächlich entfernt sind, erkennt man schon, wenn man nur einen Fuß zur Tür hinaussetzt. Wer sich schon mal in entsprechenden Kreisen bewegt hat, kennt all die traurigen Gestalten, die etwa auf Festivals, vereinzelt und verloren herumirren und bereits einen 10-20 jährigen Partymarathon hinter sich haben. Sie eilen von dem einen schnellen (Drogen-)Rausch zum Nächsten – von der einen kurzweiligen Affäre zur Nächsten (bei den meisten läuft es aber doch eher auf Internetporno und Masturbation hinaus). Jeder ihrer „Buddys“ und „Bro’s“ und überhaupt all ihre Beziehungen, sind nur so viel und nur so lange etwas wert, wie sie dem eigenen Amusement dienlich sind. Einziger Sinn und Zweck ihres Daseins ist Triebbefriedigung innerhalb einer entgrenzten Maßlosigkeit. Fallen sie am nächsten Morgen auf sich selbst zurück, können sie ihre innere Leere kaum ertragen und benötigen erneute Ablenkung. Sie sind Getriebene, sie sind innerlich zerrissen und sie stehen als Symbol und Extrembeispiel für die moderne Lebenslüge. Schuf die Welt der Tradition einen gefestigten Typus, der sich trotz widrigster Umstände, durch innere Ruhe und Unerschütterlichkeit auszeichnete, so hat der moderne Mensch längst die Kontrolle über sich verloren und weht wie ein Blatt im Herbstwind dahin. Viele würden wohl noch lieber auf einen großen Zeh verzichten, als auf rituelles Wochenendbesäufnis und Internetzugang. Jeder Facebook-Post, jede Messenger-Nachricht schafft keine Befriedigung, sondern setzt einen neuen Reiz, der eine Reaktion erfordert.

Ja – wir sind zu Reiz- und Reaktionswesen verkommen. Zu Gefangenen, die wie Sisyphos an einen Stein gekettet sind und nie abschließende Befriedigung erlangen können. Der Ökonomisch-kapitalistische Zweig und jeder Werbefachmann hat dieses Verhängnis klar durchschaut und schafft es, stets neue, gewinnbringende Reize zu setzen.

Seit Menschengedenken haben unsere Vorfahren in Gesellschaften mit festen Bindungen und Strukturen gelebt. Wir sind in unserem ganzen Wesen und unserer kompletten Beschaffenheit nicht darauf ausgelegt, in dieser Kunst-Welt zu leben, welche innerhalb kürzester Zeit entstand und alle natürlichen Gesetze ausgehebelt hat. Statt in die totale Freiheit, mündet der breite Highway letztlich in die totale Abhängigkeit und lässt identitätslose, ausgebrannte Hüllen zurück. Der „Mythos“ des „American Way of Life“ verspricht alles – und hält doch nichts!

 

Eine Reconquista des Geistes

Betrachten wir aktuelles Zeitgeschehen, können wir fest davon ausgehen, dass die moderne Lebenslüge auf ihr baldiges Ende zusteuert – zumindest in unseren Breitengraden. Jahrzehnte der gesellschaftlichen Defragmentierung und der Selbstvergessenheit des Europäers, werden schon bald Verhältnisse schaffen, die kein hedonistisches Treiben in einer watteweichen Kunst-Welt mehr zulässt. All der Schrecken und all die Grausamkeit, welche unsere Ahnen in Jahrhunderte langer Anstrengung und durch ihren genialen Geist überwinden konnten, drohen in Form der Invasion des europäischen Kontinents mit voller Wucht zurück kommen. Dies ist kein aus der Ohnmacht geborenes „Tag-X Denken“, sondern folgt in Anbetracht der nationalen wie globalen Bevölkerungsentwicklung, einem mathematischen Fakt!

Ein Fakt indes, über den im Grunde auch jeder Bescheid weiß (auf rein mentaler Ebene) und seine, darauf zusteuernden, absehbaren Entwicklungen, man auch längst verhindert bzw. gestoppt hätte, wenn man denn zu echtem, geopolitischem Verständnis und dem dafür notwendigen, durchsetzungsstarken Handeln noch in der Lage wäre. Doch der heutige Europäer und seine Regierungen, sind ihren Gesellschaften gegenüber längst zu bindungslos und in ihren Vorstellungen längst zu lebensfremd, zu satt, zu blind geworden um ein tatsächliches, -emotionales- Verständnis für die drastischen Folgen entwickeln zu können. All das moralinsaure Geschnatter von „Willkommenskultur“ und „Flüchtlingshilfe“, das derzeit noch in den Äther ausgestoßen wird, sieht sich jedoch schon bald hinfort gespült, unter einer Flut aus Menschenleibern. Die „Flüchtlingskatastrophe“ ist die materielle Götterdämmerung des modernen Geistes.

 

Wenn es tatsächlich möglich war, dass der moderne „Mythos“, ein zutiefst menschliches Empfinden aktivieren konnte, so liegt es an uns, auf die sich verändernden Bedingungen, jene menschlichen Empfindungen zu aktivieren, welche unterhalb des modernen Gerüsts verschüttet und vergraben wurden. Wir müssen das zutiefst menschliche Empfinden der (ethno-kulturellen) Gemeinschaft aktivieren, das des sinnstiftenden Mutes und des Tatendranges. Das Gefühl der Wehrhaftigkeit in einer Welt der scheinbaren Ohnmacht. Das der Zuversicht und Standhaftigkeit trotz übermächtig wirkendem Feinde. Jedes unserer Worte, muss aus einem neuen „Mythos“ geboren sein. Jede unserer Aktionen, all unser Wirken muss den Bürgern ein unbewusst empfundenes Versprechen geben.

Kommende Entwicklungen, werden in den nächsten Jahren auf die europäischen Völker hereinbrechen wie ein gewaltiger Donnerkeil. Wenn wir es schaffen „die Linie zu halten“, wenn wir innerhalb all der Erosion wie ein beständiger „Pol“, wie ein Fels in der Brandung wirken – dann werden sich uns die Menschen zuwenden.

Als ich vor zwei Wochen das Sommerlager der Generation Identitaire in Frankreich besucht habe, gab uns unser Leiter Jean David Cattin zwei Ratschläge mit auf den Weg: „Schätzt und orientiert euch an kleinen Erfolgen“ und „Lernt schwierige Lagen und Krisen als Chancen zu sehen“. Wenn wir uns daran halten, können wir es schaffen, den europäischen Völkern und uns selbst eine Zukunft zu geben.

 

Er war schon viel zu lange fort. Viele Stunden durchstreifte er mit seinen Brüdern die verlassenen Ruinen. Jedes Wispern, jeder Schatten verlieh seinen Muskeln und Sehnen, die nötige Spannung. Die langen Streifzüge haben über viele Nächte seine Sinne geschärft. Und was seine Augen nicht zu sehen vermochten, übernahmen jene eines Bruders, neben ihm. So wie sie ihm, vertraute er ihnen sein Leben an. Er wusste in jedem Moment, dass er auf sie zählen konnte. Gegenseitig gaben sie sich in allen Situation Halt – in jener von Angst und Zweifel oder im Angesicht des Feindes. Er lebt in einer gefährlichen Welt. Schmerz ist ein fester Bestandteil seines Lebens. Doch jede innere Überwindung seiner Angst, jedes Standhalten, jeder gebrochene Widerstand und überhaupt jede gemeisterte Herausforderung in seinem Leben, haben ihn stärker gemacht als je zuvor und ihn auf eine Ebene gebracht, die er selbst kaum für möglich gehalten hätte. Nach anfänglichen Selbstzweifeln begann er die Züge mit seiner Rotte und ihrem wehendem Banner zu lieben. Doch nun kehrt er endlich nach Hause zurück. Von weitem kann er schon das Willkommensmahl riechen, welches ihnen zubereitet wurde und das ihm schon das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Mit jedem Schritt auf das breite Tor steigt seine Freude, all seine Lieben wieder zu sehen und sie in die Arme schließen zu können. Als er es endlich passiert, spiegeln sich Glück und Erleichterung auf seinem und den Gesichtern jener, die zurück blieben.

Gesättigt und mit wohliger Zufriedenheit sitzt er nun am wärmenden Feuer und blickt in die hellen Sterne am Firmament. Eine Träne rinnt ihm über die Wange – nicht aus Sentimentalität, sondern aufgrund einer tiefen, inneren Erkenntnis: Wahre Freiheit ruht in dem festen Band seiner Gemeinschaft und in der sinnstiftenden Tat, in den weiten Tälern und den hohen Bergen seiner Heimat, im Knistern des Feuers und den Geschichten der Alten. Im gemeinsamen Tanz und im wehenden Haar seines Mädchens. In den Klängen der Musik und im Lachen eines Kindes.                  

American Way of Life individualismus

Über Josef Wiesinger

Josef Wiesinger
Sepp ist Angestellter, reist gerne und ist Mitglied der IB-Deutschland

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