Startseite » Idee » Die verlorene patriotische Symbolik
8558953Die_verlorene_patriotische_Symbolik

Die verlorene patriotische Symbolik

Wenn sie in ihre fahrenden Rüstungen schlüpfen, mutieren zurückhaltende Lämmer in ihren Autos zur potentiellen Gefahrenquelle. Der Platz hinter dem Steuer scheint Verhaltensmuster in ihnen hervorzurufen, die so in ihrem anderweitigen Umfeld nicht ans Tageslicht kommen. Sie drängeln, nötigen und schimpfen – egal ob auf Autobahn oder im schulnahen Ortsgebiet, Mittelfinger und Hupe weisen den Weg. Das Auto wird zum Ort, wo Frustration ihr Ventil findet. Stoßstange und Windschutzscheibe wirken als Puffer gegenüber der Außenwelt.

Ähnliche Wirkung scheint die Computertastatur auf Menschen auszuüben, die sich im Netz kritisch über den Migrantensturm auf Europa äußern. Auch hier ist es so, als ob die virtuelle Distanz sie zu Äußerungen hinreißt, die sie im wirklichen Leben anders formulieren würden. In diesem Fall fungieren nicht Stoßstange und Windschutzscheibe als Pufferzone zur Außenwelt, hier schafft Komfortzone Wohnzimmer den Abstand zur Wirklichkeit.

In den sozialen Netzwerken macht sich berechtigter Ärger breit, der sich aber in falsche Formen gießt und dabei an Diktion längst vergangener Zeiten erinnert. Hier möchte einer Flammenwerfer auf Flüchtlingskinder richten und dort fleht ein anderer Gaskammern zur Lösung des Asylproblems herbei. In manch anderen Posting soll die rettende Lichtgestalt Adolf Hitler den ersehnten Asylfrieden bringen. Der Begriff Hassposting hat große Chancen auf das Unwort des Jahres. Es ist verständlich, wenn diese Tiraden viele Menschen aus der Fassung bringt und beunruhigt.

Warum ist das so? Warum greifen Menschen, die ihren Unmut über Asylproblematik und Überfremdung äußern, auf Rhetorik zurück, die sie mit millionenfachem Mord und unsagbaren Leid in Verbindung bringt? Warum kleiden sie ihre Ängste und ihre Wut in solche Bilder? Schlummert in ihnen noch immer der potentielle Blockwart und KZ-Aufseher? Warum wird von wütenden Menschen das Nazi-Klischee heute immer noch bedient? Sind sie nicht klüger geworden?

Bedürfnisse des Individuums

Auf dem Weg von der Nabelschnur zum Einzelwesen begleiten das Individuum viele Erfahrungen und Erlebnisse auf dem Weg zur Menschwerdung. Sie und seine Veranlagung machen ihn zu dem, was er ist und schälen ihn aus der Masse der weiteren Individuen. So unterschiedlich die Lebensumstände jedes einzelnen sind, so bunt sind auch deren Ausformulierung zu komplexen menschlichen Charakteren. Die einen haben Glück und finden Geborgenheit und Beistand in einem konstruktiven Umfeld, andere wiederum erarbeiten sich ihre Persönlichkeit auf schwierigerem Wege.

Für die gesunde Entwicklung einer reifen Persönlichkeit müssen Kernbedürfnisse, die für die körperliche und emotionale Entwicklung einer Person entscheidend sind, genährt werden. Je einfühlsamer und verantwortungsbewusster sich Bezugspersonen Kindern annehmen und deren Bedürfnisse stillen, desto eher sind diese Kinder im späteren Erwachsenenalter selbst in der Lage, ihre Bedürfnisse zu erkennen und für deren Sättigung zu sorgen. Oft wirken diese Menschen dann so, als ob sie ein besonderes Talent dafür haben, ihre tiefsten Lebensressourcen in Balance zu halten. So oder so, der Mensch ist geprägt durch Veranlagung und Umwelt und kann mit diesem Paket ausgestattet mehr oder weniger gut mit destruktiven Einflüssen umgehen.

Das Leben stellt uns vor unterschiedliche Herausforderungen und der Weg zum reifen Individuum verläuft daher nicht immer so geradlinig, wie das psychologische Lehrbuch es vorzeichnet. Durch nicht genährte Bedürfnisse fallen Menschen aus ihrer Bahn – Identität und Selbstwertgefühl geraten ins Wanken. Kommen diese Ressourcen in Disharmonie, steht der Mensch vor emotionalen Herausforderungen, die sich auf die unterschiedlichste Art und Weise äußern.

Das Bedürfnis nach Autonomie ist ein wichtiger innerer Antrieb des Menschen. Ist dieser Trieb gesund herausgebildet, tritt der Mensch mit Mut und Selbstbewusstsein für seine eigene Meinung und Ideen ein. Auch wenn der Gegenwind etwas rauer weht, der eigenen Standpunkt bleibt auch im weniger wohlgesonnenen Umfeld eingenommen. Autonome Menschen sagen ohne schlechtes Gewissen nein. Sie wissen, wo ihre Grenzen verlaufen und haben ein gutes Gefühl dafür entwickelt, wen und wie viele sie wie weit in ihren persönlichen Bereich vorlassen. Wird die eigene Autonomie nicht erlangt, können sich Menschen ständig belastet und unter Druck gesetzt fühlen. Es wird schwer, Grenzen zu setzen und der eigenen Linie treu zu bleiben.

Hilfreich ist auch die Fähigkeit, auf eigene Begierden und Emotionen zu hören. Besonders in Zeiten von Ich-AG und Selfiestick ist die Herausforderung groß, ein gesundes Mittelmaß zwischen egoistischen Begierden und gemeinschaftlichen Interessen zu finden. Unausgewogenheiten führen zu Kontaktproblemen und die Kommunikation mit dem eigenen Ich geht verloren. Der Mensch nabelt sich von sich selbst ab. Er verkennt die ureigensten Bedürfnisse und vergisst den Weg, der zu deren Erfüllung führt. Diese Erfüllung reicht weit über die das kurzfristige Stillen des eigenen Egos hinaus. Die Mitte gerät außer Balance. Wenn Ausrichtung und Ziel fehlen, ist der Mensch anfällig für Wut, Hass und Aggression. So finden zerstörerische Gedanken und Verhalten einen offenen Kanal. Auch Gesellschaften haben Bedürfnisse und wollen sie in ihrer Mitte ruhen, dann sind auch die Sehnsüchte des Kollektivs zu nähren.

Das patriotische Bedürfnisse des Kollektivs

Die Katastrophe des Dritten Reiches ist ein trauriges und entsetzliches Beispiel dafür, wohin exzessive Überhöhung des Eigenen führen kann – in die industrielle Vernichtung des Anderen. Im öffentlichen Diskurs sind Begriffe wie Heimat, Volk und Tradition seither zu komplizierteren Konstrukten geworden. Der Stand der Patrioten, Heimatliebenden und Traditionalisten ist seitdem ein herausfordernderer. Immer dort, wo Patrioten für ihre Sache streiten, scheint auch irgendwo die Bedrohung des Dritten Reiches zu lauern. Es ist als ob jeder, der sich Heimat, Identität und Patriotismus auf die Fahnen schreibt, den Keim zur industriellen Menschenvernichtung in sich trägt. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Ganz offensichtlich wurde ein gesellschaftliches Klima geschaffen, durch das sich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im kollektiven Bewusstsein kein gesundes patriotisches Verständnis mehr bilden konnte.

Der scharfe Gegenwind, der jedem patriotischem Pflänzchen entgegen weht, sobald es seine zarten Blätter in die Sonne streckt, sorgte dafür, dass sich kein Sinn stiftendes Repertoire an patriotischer Symbolik im Großteil des kollektiven Bewusstseins etablierte. Durch das Kleinhalten eines kollektiven Ausdruckes von patriotischer Identität, sind auch keine positiven Bilder für patriotisches Gedankengut entstanden. Im Gegensatz dazu, findet man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Fernsehen unter den unzähligen Spartensendern einen, der sich exzessiv mit den Vorgängen und Verbrechen der Nazizeit auseinandersetzt. Hier erfährt das Publikum bis in kleinste Detail, welche todbringende Maschinerie im Dritten Reich zu Gange war. Gleichzeitig tragen diese Bilder die Symbolik und das Gedankengut dieser Zeit in die europäischen Wohnzimmer. Dort nisten sie sich ein in das kollektive Bewusstsein. Während sich also die Symbolik des Dritten Reiches tagein tagaus auf etlichen Fernsehkanälen ins kollektive Bewusstsein köchelt, kann sich ein gesunder Patriotismus nur schwer etablieren, weil ihm der Orkan der politischen Korrektheit um die Ohren weht.

Ähnlich dem Individuum tut sich auch das Kollektiv schwer, eine Einheit zu bilden, nein zu sagen und klare Grenzen zu ziehen, wenn ihm keine kollektive Autonomie – die Möglichkeit sich als Gruppe zu definieren – zugestanden wird. Wenn dem Kollektiv der Kontakt zum eigenen Ich – der Identität – verloren geht, verkennt es die eigenen Bedürfnisse und verliert den gemeinsamen Weg aus den Augen. So werden Wut, Hass und Aggressionen die Grundsteine gelegt. Vielleicht ist es aus diesem Blickwinkel betrachtet nicht ganz so verwunderlich, wenn verärgerte Menschen aus der sicheren Komfortzone in alte Verhaltensmuster fallen, wenn ihnen neue und konstruktive Muster verwehrt bleiben.

Widerstand – aber richtig

Im Schein des Lagerfeuers, beim Singen gemeinsamer Lieder wuchs Widerstand heran. Im Zelt am Berggipfeln, bei gemeinsamen Wanderungen, bei lauen Abenden an der See hat die Avantgarde und Zukunft Europas Heimatluft geschnuppert. Mit Sauerstoff in den Venen steht sie auf und lässt die dunkle Zeit hinter sich. Sie weiß das Recht auf ihrer Seite und lässt sich nicht in das Schema längst vergangener Zeiten pressen. Der Große Austausch stellt das Immunsystem ganz Europas vor die größte Herausforderung der jüngsten Zeit und egal ob in Deutschland, Österreich, Frankreich oder einem anderen Land Europas – vereint unter dem Lambda kämpft Europas Jugend für die Zukunft und sagt nein zu Eigenhass und Selbstabschaffung. Sie sagt aber auch ganz klar nein zur Selbstüberhöhung. Und so marschieren Patrioten Europas Seite an Seite und stehen füreinander ein.

11873537_746718822106115_1794501332552502367_n

Die Identitäre Bewegung weist den europäischen Weg hin zu einem positiv besetzenden Patriotismus, in dem alle Völker auf gleicher Augenhöhe nebeneinander für ihre Rechte streiten. Das Lambda des spartanisches Heeres dient ihnen dabei als Identifikationssymbol. Es ist ihr Banner, das im stärksten Gegenwind erst richtig zur Entfaltung kommt! Jeder, der einmal im Fahnenmeer des Lambda für seine Zukunft marschiert ist, braucht keine Pufferzonen mehr zur Realität. Diese Patriotinnen und Patrioten blicken auf der Straße der Wirklichkeit aufrecht ins Auge und kommunizieren dabei laut und klar ihre Forderungen – den Wunsch zum Eigenen. Dazu braucht es keine Wut, keinen Hass und keine Aggression. Europas Jugend ist aufgewacht und ein starkes Herz und ein kluger Kopf ist das gefährlichste was der etablierten Politik in Zeiten wie diesen passieren konnte!

 

Ich-AG Kollektive Identität patriotische Symbolik

Über Siegfried W.

Siegfried W.
Studium der Philosophie und Religionswissenschaften. Vorstandsmitglied der IB-Steiermark.

Hinterlasse eine Antwort