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Wahlrevolution abgesagt

Die Wahlrevolution ist abgesagt!

Europas Patrioten frönen einer neuen Religion – der Wahlabend ist jetzt der Hoffnung stiftende »Event« des modernen Patrioten. Hat das System einen patriotischen Kanal in Form einer wählbaren Partei zur Verfügung gestellt, kanalisieren sich Frust und Ablehnung über die etablierte Politik in der Wahlurne mit dem Kreuz bei der Heimatpartei. Die Hoffnung ist groß, dass sich nun doch einmal etwas ändert.

Einer der heilbringenden »Events« war die Wien-Wahl 2015. Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat das Duell um Wien gegen Heinz-Christian Strache (FPÖ) angenommen und mit fast zehn Prozent Stimmenvorsprung überraschend für sich entschieden. Obwohl die FPÖ ihre Mandatsstärke im Wiener Landtag ausbauen hat können, waren am Wahlabend bei der Veröffentlichung der ersten Hochrechnungen die Gesichter der Patrioten Wiens und Österreichs länger als gedacht. Der bereitgestellte Spritzwein blieb vielerorts gekühlt, die Oktoberrevolution und das knappe Rennen um den Bürgermeistersessel fiel entgegen aller Prognosen aus.

Die Grünen haben an Stimmen eingebüßt, die grüne Spitzenkandidatin Vassilakou ihr Versprechen, bei einem Wahlminus zurückzutreten, nicht wahr gemacht. Auch Grüne naschen gerne am Trog. Die rot-grüne Regierung in Wien, mit all ihren Nachteilen für ein friedliches und ethnopluralistisches Miteinander, scheint fix. Die politische Klasse ist zufrieden: Die letzte wichtige Wahl für die nächsten zwei Jahre ist geschlagen, mehr als ein »blaues Auge« hat man sich nicht geholt – geändert hat sich nichts. Man trifft sich erst in zwei Jahren zu den Nationalratswahlen wieder. In diesen zwei Jahren wird sich unser Land dramatisch verändern und täglich von tausenden Fremden bereichert werden. Jede Woche entsteht auf diesem Wege eine neue Belagerungstätte in der Größe von Villach, Wels oder St. Pölten.

Was wäre aber passiert, hätte tatsächlich HC Strache das Rennen gemacht und wäre als Erster aus der Wahl hervorgegangen? Nun, der eine oder andere Spritzwein mehr wäre getrunken und ein euphorischeres patriotisches Fest wäre gefeiert worden. Spätestens aber bei der Suche nach potentiellen Koalitionspartnern wäre die Feierstimmung verflogen. Die einzige Partei, die eine Koalition mit der FPÖ nicht von vornherein ausgeschlossen hat, hatte am Ende des Tages zu wenige Stimmen, um mit ihr koalieren zu können. Was auch immer Strache hätte ändern wollen, was auch immer Wählerinnen und Wähler in der FPÖ gesehen haben, das System weiß sich vor Veränderung zu schützen.

Gleichzeitig schaufelt das System täglich neues Wählerstimmenpotential ins Land. 45 Prozent der Wählerschaft mit Migrationshintergrund in Wien haben SPÖ gewählt und daher verwundert es nicht, wenn sich die SPÖ für ein Ausländerwahlrecht ausspricht. Damit schielt man auf die potentielle Wählerschaft der 24 Prozent in Wien, die keinen österreichischen Pass besitzen und daher nicht wahlberechtigt sind. Tausende Menschen, die sich seit Wochen unkontrolliert auf der »Durchreise« befinden, freuen sich bestimmt über die Avancen einer Einwanderungspartei. Den Draht zur eigenen Bevölkerung hat man verloren und sehnt sich ein neues Proletariat herbei. Vielleicht klappt es ja auch so endlich mit der roten Revolution.

SOS Mitmensch hat am Tag der Wien-Wahl zur Pass Egal Wahl“ aufgerufenAm Friedrich-Schmid-Platz wurde ein eigenes Wahlzelt aufgebaut, bei dem alle Menschen, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, symbolisch ihre Stimme abgeben konnten. Der Andrang war so groß, dass sich innerhalb von nur 5 Stunden mehr als 1.200 Menschen ohne österreichischen Pass eingefunden haben und das »Wahllokal« erst mit einer halben Stunde Verspätung geschlossen werden konnte. Insgesamt haben sich Menschen aus 75 Ländern an der Wahl beteiligt. Auch hier ist das Wahlergebnis wenig überraschend: Die Grünen liegen mit 50,86 Prozent ganz klar vor der SPÖ, die sich über 28,95 Prozent der »Wählerstimmen« hat freuen dürfen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Wir sind also mit mehreren Gegebenheiten konfrontiert, die eine Veränderung in der Wahlurne unwahrscheinlich machen: (1) Die Abstände zwischen den Wahlen sind in der jetzigen Situation zu groß, um wirkungsvoll patriotische Politik zu gestalten bzw. umzusetzen. (2) Es scheint noch Jahre zu dauern, damit sich auch beim letzten Einheimischen die Tatsache herumgesprochen haben wird, dass auch der größte persönliche Profit aus einem »Wahlzuckerl« der Regierungsparteien, die negativen Auswirkungen des momentanen Invasorensturms nicht wird ausgleichen können. (3) Die demografische Entwicklung spricht auch ohne die momentane Flüchtlingswelle gegen die einheimische Bevölkerung. Sprich, das patriotische Wählerstimmenpotential nimmt von Jahr zu Jahr auf natürlichem und selbstgewolltem Wege ab. (4) Kommt das Ausländerwahlrecht – wovon auszugehen ist – wird diese Entwicklung verstärkt. (5) Tausende Neuankömmlinge potenzieren Tag für Tag diesen Vorgang. (6) Die Systemparteien schieben sich in der größten Not den Trog gegenseitig zu und schließen eine erstarkende patriotische Partei von vornherein aus. (7) Eine alleinige Stimmenmehrheit erscheint – trotz steigender Umfragewerte der FPÖ – momentan unwahrscheinlich. (8) Sollte die FPÖ im etablierten Worst-Case-Szenario tatsächlich die Stimmenmehrheit erlangen, ist dem System zuzutrauen, sich mit »Ausnahmezuständen« auf Grund von »Unruhen« usw. an der Macht zu halten.

Wie man es auch dreht und wendet, eine patriotische Wende in der Wahlurne bleibt aus. Zu einer patriotischen »Revolution« wird es in den nächsten Monaten und Jahren nicht kommen. Es liegt also an uns selbst, etwas an der Situation zu ändern!

Aber was tun wir stattdessen? Wir projizieren in einer passiven Haltung all unsere Hoffnungen auf Wahlveranstaltungen und spielen damit denjenigen in die Hände, die vor unseren Augen unsere Abschaffung vorantrieben. Wir laufen lieber den Markenlabels, den Trends und Brands hinterher und opfern uns der Quote – jeder Mensch ein Promi. Heute ist sogar Selbstabschaffung ein Event und Invasoren die neuen Superstars. Refugees welcome als Mantra des Unterganges. Steht der schönen neuen Welt jemand skeptisch gegenüber, ist es plötzlich vorbei mit dem Freudentaumel. Nur die Gleichgeschaltenen dürfen sich in die Euphorie schunkeln, der Rest gehört zum dunklen Teil des Landes.

Und so wundern wir uns über die Invasion in unser Land. Wie schon vor Jahrzehnten stellen wir uns immer wieder die gleichen Fragen: „Warum ist das passiert? Wie konnte das nur geschehen – und warum hat keiner etwas dagegen getan?“. Jetzt, in diesem Moment sitzen tausende Menschen wie Kaninchen vor der Schlange und lassen sich „live“ ihre Selbstabschaffung auf das Display tickern. Das Erstaunen ist groß und die große Frage omnipräsent: „Warum lassen sie das zu?“ Nicht zum ersten Mal in seiner jüngeren Geschichte krankt Europa an einem folgenschweren Irrtum und ist nicht zum ersten Mal mitschuldig an seiner Lage. Während tausende von Siedlern in Europa einfallen, kommt die Angst. Die Hoffnung schwindet, die Lähmung beginnt. Diejenigen, die uns vertreten sollen, diejenigen, denen wir vertraut haben, begehen Verrat an diesem entgegengebrachten Vertrauen. Die Bestürzung ist so groß, dass viele von uns die Realität nicht wahrhaben können (oder wollen) und sich so noch stärker zurückziehen und dem Geschehen seinen freien Lauf lassen. Die Lage scheint verloren, wenn selbst das Kreuz am Stimmzettel nichts mehr ändert.

Aber Politiker, die ihr Amt missbrauchen, sind kein Naturphänomen, dem man sich mit stoischer Andacht hinzugeben hat. Denn wenn alles verloren scheint, was hindert uns noch am Widerstand und sozialem Ungehorsam? Ist es die Angst, vielleicht doch falsch zu liegen? Ist es der öffentlich Druck, der auf denjenigen lastet, die sich gegen die (ver)öffentlich(t)e Meinung stellen? Ist es die Hoffnung, dass es nicht so schlimm wird, wie angenommen? Ist es der tiefe Wunsch, dass wir aus diesem Albtraum erwachen und vielleicht eine klitzekleine Chance besteht, dass wir diese Eine Welt zum Funktionieren bringen? Ist es die Skepsis, die uns trotz der Faktenlage nicht an einen unmenschlichen Mob an Politikerinnen und Politiker glauben lässt? Ist es unangenehm als Nazi, Pack und Dunkeldeutschland bezeichnet zu werden, während man nur gute Absichten hat? Oder ist es das Warten auf das richtige Wahlergebnis, das uns vor allem retten soll?

Ja, es ist unglaublich, was hier und jetzt passiert. Ja, es ist unangenehm, in der Öffentlichkeit für seine Meinung einzutreten und dafür Häme und Spott zu ernten und dafür mit den größten Menschheitsverbrechen in Verbindung gebracht zu werden. Und ja, aufgrund der geballten Medienmacht, die wir täglich auf uns einprasseln lassen, ist es schwierig, einen klaren Kopf zu bewahren. Dabei ist es ganz egal, ob dieser Flüchtlingsstrom gesteuert wird oder per Zufall passiert. Wir haben es zugelassen und verlassen uns auf künftige Wahlergebnisse.

Durch Bequemlichkeit haben wir Zustimmung signalisiert. Wir haben es zugelassen, dass man uns als Nummern sieht, als Arbeitskräfte, als Auszubildende, als Einwohner, als Haushalte. Wir haben es zugelassen, dass sie uns spalten, dass sie uns auf den Arbeitsmärkten aufeinander loshetzten, dass wir den größeren Bildschirm als der Nachbar haben wollten, dass wir auf eigenen Nachwuchs verzichteten. Nicht die sind verantwortlich für unsere Situation. Wir  waren es, die ihre Wurzeln und ihre Freiheit haben verrotten lassen.

Darum liegt es auch an uns etwas zu verändern. Dazu braucht es aber mehr als Glaube und religiöse Hingabe an ein kaputtes System. Mehr als die Hoffnung auf kommende Wahlen. Die Veränderung braucht dich, deinen Einsatz auf der Straße, dein Opfer und deinen Mut – es liegt an DIR! Steh‘ auf und TU etwas!

Neue Völkerwanderung Oktoberrevolution spö Wienwahl 2015

Über Siegfried Waschnig

Siegfried Waschnig
Studium der Philosophie und Religionswissenschaften. Mitglied in der IB-Landesgruppe Steiermark.

Ein Kommentar

  1. Sehr gut auf den Punkt gebracht!

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