Europa ist im patriotischen Lager ein umstrittener Begriff. Viele rechte und konservative Massenparteien, allen voran in England, haben derzeit die Ablehnung der EU als eines ihrer zentralen Wahlkampfthemen und gelten als „europakritisch“. Gleichzeitig beziehen sich immer mehr patriotische Bewegungen sehr positiv auf die Idee einer europäischen Einheit. Umso wichtiger ist es heute, den Unterschied zwischen EU-Kritik und Europa-Kritik, zwischen dieser Union und unserem Europa herauszuarbeiten.
Die „Geschichte Europas“ ist selbst schon mit einem Fragezeichen versehen. Fraglich ist hier, ob es dieses „eine Europa“ überhaupt gibt, oder ob nicht mehrere „Geschichten in Europa“ existieren. Tatsächlich beherbergt unser Kontinent eine immense Vielfalt an Völkern, Kulturen, Traditionen und Religionen. Politisch war er niemals eine homogene Einheit, sondern immer eine umfehdete, dynamische Vielfalt. Ja die Auseinandersetzungen und Machtkämpfe zwischen seinen Völkern spitzten sich in der Ära des Nationalismus und Imperialismus sogar so zu, dass Europa zu einem einzigen großen Schlachtfeld, zum Brennpunkt zweier Weltkriege wurde. Auch alle Versuche, eine politische Einheit Europas herzustellen, waren in unserer Geschichte bisher meist mit Krieg und Eroberung verbunden. Sie gingen von einer „führenden Nation“ aus, die sich zu gerade dieser Einheit berufen sah, ob das nun das napoleonische Frankreich oder das nationalsozialistische Deutschland war.
Wenn wir von Europa sprechen, meinen wir Identitäre also weniger eine „politische Einheit“ und schon gar keinen „Staat“. Europa ist für uns letztlich ein ethnokultureller Begriff. Die gemeinsame indoeuropäische Wurzel der slawischen, germanischen und romanischen Stämme, aus der heraus ihre Ethnogenese und schließlich ihre Nationswerdung stattfand, ist für uns eine wichtige Grundlage des europäischen Bewusstseins. Diese Verwandtschaft, man kann sie als „Völkerfamilie“ bezeichnen, trat auch in den Ernstfällen ihrer Geschichte, in denen alle Vertragswerke, Regeln und Moraltafeln kippten und sich die unmittelbarste, echte Gemeinschaft als Bezugspunkt und Akteur durchsetzte, regelmäßig als Einheit auf. Die regionalen und nationalen Konflikte wurden in entscheidenden historischen Momenten, in „Sternstunden“, wie sie auch Stefan Zweig herausragend beschrieb, beiseite gelegt, um das große Ganze und die Gemeinschaft zu verteidigen. Die Termophylen, Tours und Poitiers, Lepanto, Wien – diese Namen haben für uns Identitäre eine entscheidende Bedeutung. Sie zeigen die große Macht, die in den europäischen Völkern versteckt liegt und, in der Stunde der Gefahr hervorgerufen, bisher immer siegreich war. Die „Christenheit“ war jahrhundertelang der zentrale Begriff für diese unsichtbare Einheit der europäischen Völker, die sich stets als sichtbarer und wirksamer Schutzwall zeigte, wenn die Essenz Europas, sein Überleben, bedroht war.
Und – machen wir uns nichts vor: das Dasein der Europäer in einer Welt umringt von zahlenmäßig weit überlegenen, anderen Völkern und Kulturen war immer schon äußerst fragil und bedroht.
Von den Nibelungen bis hin zu „modernen Sagen“ wie Herr der Ringe hat sich das Bild der „Verteidigung gegen eine eindringende Übermacht“ archetypisch in unserem Denken niedergeschlagen. In unserer jahrtausendealten Geschichte als Europäer war es uns bisher immer gelungen, diesen ursprünglichen „Siedlungsraum“, die Berge, Küsten und Wälder Europas zu verteidigen. Immer wieder kam es zu Verschiebungen und Einfällen. Gerade die slawischen Völker ertrugen jahrhundertelang die Einfälle und den Ansturm fremder Reitervölker. Die Küsten Europas bis hinauf nach Island waren lange Zeit den Attacken und Raubzügen islamischer Seeräuber ausgeliefert, die abertausende versklavten. Oft brauchte es Jahrhunderte, um verlorene Gebiete im zähen Kämpfen wieder zurückzuerobern, wie uns vor allem die historische Reconquista in Spanien zeigt. Es ist bezeichnend, und damit will ich auch auf das Thema EU zu sprechen kommen, dass es letztlich eigener Größenwahn, eigene Hybris und eigene Verbrechen waren, die Europa und seine Völker heute an den Rande der Vernichtung gebracht haben.
Die aus religiösen, wirtschaftlichen und machtpolitischen Gründen betriebene Eroberung und Kolonialisierung der Welt, die Versklavung und Ausbeutung von hunderttausenden, die Ausrottung von ganzer Völker und Kulturen, die Europa im Geist des Universalismus betrieben hatte, machte seine Völker im Zuge der Aufklärung und der beginnenden Industrialisierung zu den „Herren der Welt“. Doch war das noch Europa?
War das britische Empire, die deutschen Kolonien in Afrika, die Spanischen Besitzungen in Südamerika, die französischen Unternehmungen in Nordamerika – war all das noch Europa?
Nein niemals. Was sich hier ausbreitete und wucherte, war „der Westen“, war eine liberalistisch-modernistische Ideologie, deren Essenz die totale Macht- und Gewinnsteigerung, die Eroberung und Gleichschaltung der ganzen Welt im Namen einer „Aufklärung“ und „Zivilisation“ war.
In einer atheistischen Verdrehung religiöser Ideen fühlten sich alle Völker Europas „berufen“, im Namen einer Wahrheit die ganze Welt zu vereinen und alle anderen Staats- und Kulturformen zu unterwerfen beziehungsweise auszutilgen. Aus diesen universalistischen Imperialismen, die bis dato noch weitgehend „nationalistisch“ begründet waren, gingen aus der Moderne zwei zentrale Ideologien hervor, die als „Marxismus“ und „Liberalismus“ zwei verschiedene Wege zum selben Ziel anboten. Liberaler Weltmarkt oder marxistischer Weltstaat – hinter beiden großen Ideen steht dieselbe westlich-universalistische Meta-Ideologie, die mit der wahren Idee Europas gebrochen hat.
Dieser Bruch ist letztlich ein Verrat am eigenen ethnokulturellen Erbe der Indoeuropäer. Anstatt es in seinem Raum und als Teil der Vielfalt der Welt erhalten zu wollen und seine Grenzen kompromisslos zu verteidigen, wurde in einem absurden Wahn die Universalität, also „Grenzenlosigkeit“ der eigenen Ideen, Rechte, Kultur-, Staats- und Wirtschaftsformen postuliert. Der fanatische Drang zur Eroberung und Missionierung, der daraus entsprang, ist nur eine Seite der Medaille. Gleichzeitig wurde man nach innen schutzlos, hatte man sich der eigenen konkreten Grenzen beraubt, in denen Kultur, Volk, Heimat, Sprache und Religion von anderen abgegrenzt und verteidigt werden können. Ihr Missbrauch aus universalistischen, zeit- und ortlos „wahren“ westlich-modernen Dogmen hat die europäischen Werte und Traditionen entkernt, ausgehöhlt und innerlich zerstört – lange bevor sie politisch und gesellschaftlich gefallen sind.
Der politische Zusammenbruch der westlichen Dominanz, den Europa in seinen zwei „Bürgerkriegen“ 1918 und 1945 einleitete, ließ und lässt heute aus dem grenzenlosen, globalen Raum, den wir selbst aufgerissen haben, Millionenheere an Migranten in unsere Herzländer strömen. Und aus universalistisch-westlicher Sicht sind wir dagegen völlig wehrlos, haben kein Recht, uns dem entgegenzusetzen.
Genau diese Sicht verkörpert heute die EU. Sie ist kein Bund europäischer Völker, keine Erbin der indogermanischen Wurzel oder der Christenheit. Sie ist ein trojanisches Pferd des westlichen Liberalismus, eine Blaupause und Versuchsanstalt für den Weltstaat. Am klarsten zeigt sich das bei ihrem Bezug zu Grenzen. Barroso hat für die EU den Begriff des „antiimperialistischen Imperiums“ geprägt. Die EU hat potentiell keine echten Grenzen, sie kennt keinen ethnokulturellen Raum, auf den sie sich bezieht, sondern ist ein rein abstraktes System, eine nackte und leere bürokratische Struktur, die in ihrem viralen Erweiterungsdrang nirgends halt machen will. Die EU ist die Erbin einer gescheiterten Ideologie. Sie will das „One World“-Projekt, die westliche Ideologie der totalen, einen Wahrheit fortsetzen. Der einzige Unterschied ist, dass sie aus dieser Mission kaum mehr „chauvinistische Sonderrechte“ ableitet, sondern sie als moralischen Sühnedienst, als humanistischen Opfergang betrachtet, zu dem sie die „Vergangenheit“ verpflichten würde.
Der Name „Europäisch“ ist in ihrem Titel reiner geographischer Zufall. Sie müsste sich eigentlich MU „Menschheits-Union“ nennen. Die Türkei-Erweiterung ist Menetekel für das universalistisch-ideologische Syndrom, welches in der EU steckt. Würde man sie lassen, würden die EU-Technokraten und Sozialtechniker sicherlich auch Erweiterungen nach Nordafrika anstreben. Doch derzeit macht die Realität diesem Wahnsinn einen Strich durch die Rechnung.
Geopolitische Machtzentren, Einflussphären, ethnokulturell und religiös bestimmte Identitären entlaven die universalistische-grenzenlose Ideologie als das, was sie immer war: ein Amoklauf gegen die Wirklichkeit.
Ein echter Europagedanke muss mit dem Universalismus und Liberalismus des Westens, das die EU vertritt, brechen. Das Menschenbild, das nur nacktes Individuum und Kollektiv; die Moral, die nur allgemeinsten Menschheitsphrasen; das Geschichtsbild, das sich nur nach einem Ende der Geschichte sehnt; die Ideologie des ewigen Wachstums bis hin zur totalen Gleichheit und Einheit; und zuletzt die Idee, im Besitz einer totalen, überlegenen Wahrheit zu sein, muss radikal kritisiert und überwunden werden. Nur dann kann auch eine politische Einheit, jenseits von Heuchelei und Ethnomasochismus, Imperialismus und Selbstaufgabe, Europas Grenzen, seine ethnokulturelle Integrität und sein Dasein einer Welt der tausend Völker verteidigen.
Für uns Identitäre ist der Kampf gegen die Union also mehr als ein verärgerter Aufschrei über „Abgaben“ und „Richtlinien“, über „die da oben“. Wir wissen, dass es heute Probleme gibt, die alle europäischen Völker gemeinsam betreffen, dass nationalistische Erblasten und Spinnereien, angesichts einer viel größeren Gefahr, überwunden werden müssen. Die falsche Alternative zwischen nationalisisch-revanchistischen Bruderkriegen und dem supranationalen Projekt der EU muss dabei überwunden werden. Für uns Identitäre ist diese Überwindung, die unsere zentrale geschichtliche Aufgabe im „rechten Lager“ darstellt, aber kein „Fortschritt“ weg von den Völkern, hin zu einer „Menschheits-Union“. Wir finden darin wieder zu uns selbst.
Mit dem Grundgedanken des Textes stimme ich voll und ganz überein. Ich warne jedoch vor eine Heroisierung der voraufklärerischen Jahrunderte unserer Geschichte. Hätten die „Europäer“ des Frühmittelalters nicht genauso gehandelt und fremde Länder ausgebeutet und unterdrückt, wenn sie den technischen Fortschritt und das nötige Know-How gehabt hätten? Und können wir in den Schlachten Wien, Poitiers oder Tours wirklich etwas „europäisches“ finden? Das Mittelalter war jedenfalls auch schon eine Epoche skrupelloser Machtpolitik.
Ich verstehe sehr gut, dass Sie derartige Ereignisse für Mythen nutzen wollen. Und sie haben wirklich ein Talent dafür, diese Ereignisse und Begriffe mit Pathos und gewissermaßen Schicksal aufzuladen. Aber passen Sie auf, dass Sie mit der Überspitzung der Ideen nicht unglaubhaft werden.
Grüß Sie Herr Sellner,
Ich kann Ihre Ausführungen nur zum Teil nachvollziehen, da mir in ihrem Artikel zuviel „Europa“ drinsteckt. Es findet keine genaue Ausdifferenzierung statt. Europa von der geographischen Lage her gesehen gibt es nicht, nur eine Eurasische Landmasse. Aber gerade das macht es so schwierig, denn die „Westabteilung“ genannt Europa ist auch nicht homogen. Worin ich mit Ihnen übereinstimme ist in der Christlichen-humanistischen Ausrichtung des Abendlandes und der Vertreibung der Türken vor Wien.
Aber dann hören auch schon die Gemeinsamkeiten auf, denn im ersten 30-jährigen Krieg wurden wir Deutsche nach allen Regeln der Kunst von den damaligen Großmächten Spanien, Schweden, Dänemark und Frankreich auf`s beste malträtiert, gefoltert und ausgerottet.
Und das setzte sich dann so fort über die Befreiungskriege (1800 – 1815) und letztendlich über den aufgezwungenen 2-ten 30-jährigen Krieg (1914 – 1945).
Mir ist in ihrem Artikel zuviel Europa und gar kein Deutschland und deutsche Geschichte enthalten. Worin unterscheiden Sie sich dann noch zu unseren heutigen, etablierten Europajubelpersern in Berlin und Brüssel?
Die ganze Malaise, die wir hier heute in der BRiD haben, haben wir unseren lieben Nachbarn, Frankreich und Großbritannien zu verdanken, die unbedingt einen € und die EU wollten, und wir deutsche Bürger sind nicht gefragt worden.
Die Masseneinwanderung ist eine Folge der Politik dieser beiden Länder und nicht anders. Dies gilt es eindeutig zu bennen. Ich will kein Europa und schon gar nicht eine EU-Diktatur wie die in Brüssel.
Zu allererst Deutschland und dann Universen dazwischen und dann vielleicht Europa, wenn es uns unsere Souveränität, die gestohlenen 20 Billionen € und alle deutschen Ostgebiete, samt des Samlandes zurückgegeben hat.Man muß die Dinge beim Namen nennen und nicht mit einem imaginären Europa herumeiern.
MfG
Eben genau darum geht es: aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und das gemeinsame Erbe, das der Aufklärung, gemeinsam bewahren. Vielen ist nicht bewußt, daß die Aufklärung, die Verbindung von Verstand und Gesittung (Kant) die wohl größte Leistung der gesamten Menschheitsgeschichte ist, für sie wir über 500 Jahre durch Blut und Tränen gewatet sind. Von der Reformation über den Dreißigjährigen Krieg, Gegenreformation, Französische Revolution bis hin zu den sich ebenfalls im Geiste der Aufklärung sehenden verherenden
verheerenden Ideologien des Marxismus, Faschismus und des Nationalsozialismus. Ungezählte Opfer auf dem Weg zur Erkenntnis, das ist das gemeinsame Erbe, welches es zu verteidigen gilt und das das einigende Band Europas ist. Unnötig, Deutschland hier separat zu nennen. Wir haben nach den antiken Vordenkern den wesentlichen Anteil an dieser Hochzivilisation geleistet. Luther, Kant, Hegel etc. sind Titanen, die unser Volk hervorgebracht hat und prägend für Europa waren.
Kriege und Intrigen liegen in der menschlichen Natur begründet, werden uns immer begleiten. Aber jetzt geht’s ums Ganze, scheißegal, was früher war und was Frankreich oder GB uns an Unglück auch beschert haben. Jetzt jedenfalls sitzen wir im gleichen Boot, Deutschland ist keine Hegemonialmacht Europas, aber Kopf und Herz. Der Impuls muß von uns ausgehen, wie schon oft vorher in der Geschichte. Wer die Situation nicht erkennen will und nur auf die Konflikte der Vergangenheit verweist (die meißtens nur formal von Nationalstaaten ausgingen, in Wirklichkeit aber ihre wahren Ursachen im gegen den Geist der Aufklärung gerichteten herrschenden Wirtschaftsordnung hatten), hat es nicht geschnappt….
Und noch ein Video, zur Lügenaufdeckung:
Ohne Kommentar, da selbsterklärend.
MfG
Genau so schauts aus, das letzte Video erklärt in 2,5min alles was da Schwarz auf weis steht. Bisher hatten wir in Oberbayern im Grunde noch Glück das kaum Flüchtlinge hier Zwangseingebürgert werden. Das sich Deutschland langsam auflöst is aber auch hier schon erkennbar. Die stimmen der Einheimischen werden lauter, man merkt auch teilweise das die Stimmung in das rechte Lager schlägt, Bauern halt! lol Aber die Jugend hier im Oberbayrischen Chiemgau is scheinbar nicht so blind wie erst angenommen. Also will sich so langsam do etwas bewegen, man is sich nur noch nicht richtig bewußt das auch in unserem Flecken was nicht rechten Dingen zugeht. Die Flüchtlinge werden meißt außerhalb in Dörfer mit leerstehenden Gasthäusern einquardiert. Aber die Wut das es einfach so gemahct wird, wächst auch hier. Man is sich zwar über das große ganze noch nicht so im klarenb wohin die Reise gehen soll. Bis jetzt funktioniert das mit dem Brot und den Spielen hier aber trotzdem noch gut. Die ländlichen Imigranten sind eindeutig in der Unterzahl und sind mit den Bayern hier auch eher überfordert, dennen muß unsere sprache wie bellen vorkommen. lol
P.S: Darf ich mir euer Emblem der Kreis mit der Spitze auch selbst plotten?! Die Post streikt immer noch!