Ich hatte in der Zwischenzeit Studien der Rechtswissenschaften und der Philosophie begonnen und mich in meiner Freizeit intensiv mit der Neuen Rechten auseinandergesetzt.
Klagt nicht, denkt – ein Bruch
So als wäre es gestern gewesen, erinnere ich mich an diese langen Nächte im Lesesaal der Wiener Alma Mater, in denen mir ein Licht nach dem anderen aufging. Anfangs eine rein pragmatische Entscheidung um den politischen Kampf „auf allen Ebenen“, also auch metapolitisch zu führen, wurde aus dieser Beschäftigung ein Prozess der Neuorientierung und des Umbruchs.
Statt planlos-verzweifelten Aktivismus begann zum ersten Mal eine ernsthafte Beschäftigung mit Theorie und Strategie. Das Projekt „Der Funke“ war geboren. Ich organisierte einen zweisemestrigen Lesekreis zur Neuen Rechten und bald sammelte sich darum eine Gruppe von Studenten, die allesamt mit den rechten Parteien und Szeneströmungen unzufrieden waren.
Wir lasen von einem Fieber gepackt alles wild durch die Reihe: Benoist, Schmitt, Adorno, Gramsci, Eliade, Evola, Lukacs, Marx, Hegel, Nietzsche, Jünger, Gehlen, etc. Am Ende waren wir überzeugt davon, „alles durchschaut zu haben“. Nun, rund zwei bis drei Jahre später, entpuppt sich das natürlich als schwärmerische Anmaßung. Und doch waren wir einen entscheidenden Schritt voran gekommen und hatten im Wesentlichen einen eigenen Verschnitt antiuniversalistischer, neurechter Theoriebildung in Fahrt gebracht, der heute noch weiterwirkt. Auch strategisch machen wir geistige Quantensprünge.
Die Tatsache, dass die klassische NS-Propaganda aus der NW-Szene am Bewusstsein des Volkes folgenlos abprallte, war uns so drastisch bewusst geworden, dass auch an ein praktisches Weitermachen nach Schema F nicht zu denken war. Auch mit ein paar oberflächlichen Reformen und neuen Verkleidungen, als die wir mittlerweile die AN-Welle abfertigten, war hier nichts zu erreichen. Wir wollten uns, unsere eigene Weltanschauung, jenseits aller Phrasen, neu erschließen. Wir wollten neue Begriffe und einen neuen Stil finden, um alles Ewige, Gute und Wahre zu behalten, alles Subkulturelle, Unnötige und Veraltete aber radikal zu verwerfen.
Kleinere Vorträge wurden organisiert, Aufsätze und Positionspapiere häuften sich, ehrgeizige Buchprojekte entstanden (und warten bis heute auf ihre Vollendungen) – die Tastaturen glühten. Der Horizont weitete sich und ich organisierte „Bildungsreisen“ nach Italien zur Casa Pound und nach Frankreich zu den Identitären. Mit der Seite „Block Identität“, die in Deutschland aus ähnlichen Motiven entstand, war „Der Funke“ die erste deutsche Gruppe, die sich schon vor drei Jahren zum Begriff „identitär“ bekannte.
Er steht beispielhaft für den Versuch, uns, angeregt durch die Lektüre der Neuen Rechten und der Konservativen Revolution, die eigene Weltanschauung neu zu erschließen. Diese kreative Neuorientierung hatte, ohne dass es uns sofort bewusst wurde, die Verschmelzung von patriotischer Heimatliebe und nationalsozialistischer Ideologie wieder aufgebrochen. Wir blicken in den Spiegel und sahen auf den ersten Blick zum eigenen Entsetzen, dass uns hier kein überzeugter „Nationaler Sozialist“ mehr entgegensah. „Sozialismus“, „Nationalismus“, die Begriffe hatten für uns ihren Zauber gründlich verloren.
Das, was nach und nach als wesentliche Grundlage des frühsten, jugendlichen Idealismus zu Tage trat, war nichts anderes als der Kampf um die eigene Identität, unser eigentliches Dasein zwischen Geschlecht, Heimat, Herkunft und Zukunft. Der Verwirklichung dieses Ideals stand nicht exklusiv eine bestimmte Wirtschaftsform oder ein bestimmtes „böses“ Volk entgegen. Wir erkannten, frei nach Benoist, dass unser Feind kein anderes Volk, keine andere Kultur, sondern das System ist, das alle Identitäten zerstört: die Ideologie der Entwurzelung und des Egalitarismus, die wir in ihrer geschichtlichen Entwicklung als „Universalismus“ benannten und bekämpften.
Der Kampf gegen Universalismus und für die Identität wurde in einer fast schon geheimbündlerischen Atmosphäre verschworener Studentenkreise zum beherrschenden Mythos, der uns den NS in jeglicher Hinsicht entzauberte. Ohne ihn als „absolutes Böses“ oder „absolutes Gutes“ zu glorifizieren, getrieben von einer Suche nach dem echten, identiären Gedanken unter Schichten von Irrtümern, entwickelten wir einen kritischen Blick, der den Ideologien des 20. Jahrhunderts, wie Ernst Nolte einmal sagte, „gerecht“ werden konnte. Erstmals erkannten wir auch das Zusammenwirken der herrschenden Ideologie und der nationalen Scheinopposition und erkannten, wie eine Clique aus liberalen und neomarxistischen One-World-Jüngern alles Patriotische mit dem „Nazi-Label“ abfertigte.
Das, was als Vorahnung in weiten Teilen des nationalen Lagers bereits in Form eines „antiimperialistischen Ethnopluralismus“ bestand, griffen wir auf. Indem wir es auf den Punkt brachten und scharf als identitäre Idee definierten, erkannten wir, dass diese Idee kompromisslos von Universalismus und Chauvinismus abgegrenzt werden musste. Dieser geistige Bruch forderte auch seine praktische Umsetzung. So stiegen vor einigen Jahren ich und ein paar langjährige Weggefährten bewusst und bedingungslos aus der nationalen Szene aus. Es war ein harter und radikaler Schritt, der auch und vor allem eine totale Ablehnung aller Szeneprodukte von Musik bis Mode bedeutete. Beziehungen und Freundschaften zerbrachen an diesem Schritt, der uns rasch zu Hassobjekten mancher ehemaliger Kameraden machte. Doch er war bitter nötig. Die unnatürliche Verschmelzung von NS-Ideologie und unserem (prä)identitären Patriotismus bestand in der Szene nur jeweils in unseren Köpfen.
Ich kann aus jahrelanger Erfahrung sagen, dass sich in diesem ambivalenten „nationalen Lager“ sowohl die besten, idealistischsten und intelligentesten, als auch die miesesten und dubiosesten Elemente des ganzen Volkes sammelten. Die einen waren t r o t z des systemgemachten Nazi-Fetischs aus reinem Idealismus in sie geraten. Die anderen strömten gerade w e g e n dieser medialen Porträtierung als menschenverachtende, gewaltätige Suffköpfe in die Szene und bestätigten dieses Bild glänzend. Die einen versuchten ihren positiven Patriotismus gegen das Bild des historischen NS durchzusetzen, die anderen faszinierten gerade die Verbrechen des NS, die sie in Liedern und Witzen abfeierten. Das einzige, was sie verband, war die inhaltsleere Provokationsphrase des „Nationalen Sozialismus“.
Ausgezeichnete Idealisten und unermüdliche Aktivisten waren so über die dumpfe Einheitsfront der NS-Subkultur mit erbärmlichen, gescheiterten Existenzen und hassgesteuerten, alkoholischen Schlägertypen zusammengekettet. Erstere waren diejenigen, die den NS in Idee, Wort und Bild verwarfen und sich begeistert einer identitären Wende öffneten, letztere stehen heute oft in einer Reihe mit den etablierten Medien, wenn es darum geht, gegen uns zu hetzen.
Wir waren damit zu „Aussteigern“ geworden, ohne in das System einzusteigen. Wir befanden uns in einem Niemandsland zwischen den Fronten des Sektenwinkels der Naziszene und des politisch korrekten Multikultilagers. Die einen sahen (und sehen) uns als „liberale Verräter“, die anderen als „Nazis im neuen Gewand“. Wir waren nirgends mehr zu Hause – so schufen wir ins Niemandsland zwischen Nazi-Szene und Multikulti-Wahn (das es nach deren einhelliger Meinung gar nicht geben dürfte) unser eigenes Lager. Wir waren „die Identitären“.
Denn tatsächlich hatten wir nur einen wahren Ausdruck für den legitimen Lebenswillen gefunden, der im ganzen Volk schlummert und auf sein Erwachen wartet. Wir hatten zu den Idealen und Sehnsüchten unserer frühen Jugend, vor aller ideologischen Verhärtung, zurückgefunden. Der Geist der Revolution, die Sehnsucht nach dem Abenteuer, die Suche nach der echten Kampflinie gegen Verfall und Dekadenz, sowie die Lust an der Provokation haben wir uns erhalten. Doch sie ist mit uns gereift. Statt sinnloser, pseudomilitanter Pose und pubertären Vandalismus ging es uns jetzt nur darum, friedlich und bestimmt das Volk zu erreichen. Ja, wir sahen es geradezu als eine ur-demokratische Pflicht, eben das Volk dieses Nationalstaats von seiner eigenen Abschaffung durch Austausch zu informieren. Unser Ziel war es, das Erkannte in sinnvolle, politische Arbeit umzusetzen, die keine Hass-Pose, kein theatralischer Selbstzweck, sondern die gezielte Verteidigung unserer Identität war.
Statt unsere Zeit mit der Entschuldung eines Regimes zu vergeuden, das wir nicht verschuldet hatten und dem wir nicht verpflichtet waren, wollten wir einzig und allein die Verteidigung unserer ethnokulturellen Identität ins Zentrum rücken. Darin erkannten wir ein Erbe und eine Verpflichtung, die viel älter war als jede moderne Ideologie. Wir stellten uns damit in die Tradition von Leonidas, Arminius, Karl Martell und Prinz Eugen, die auch bald in unserer Symbolik Einzug hielten. Dieser identitäre, europäische Selbsterhalt war und ist eine Selbstverständlichkeit und ein heiliges Recht, das innerhalb weniger Jahrzehnte von Ideologen mit „Rassismus“ und „Fremdenhass“ gleichgesetzt worden war. Es ist ein verlogenes Meisterstück, das seinesgleichen sucht, die demokratisch gewollte und ethisch legitime Forderung nach Selbsterhalt mit chauvinistischem Rassismus, Vernichtungsantisemitismus und Totalitarismus gleichzusetzen. Die gröhlenden Schachfiguren in der NS-Szene, zu denen auch wir uns einige Jahre unserer Jugend gemacht hatten, tragen daran eine große Mitverantwortung…
Der konstruierte „alternativlose“ Gegensatz aus „rassistischem Rechtsextremismus“ und ethnischer Selbstaufgabe war für uns wirkungslos geworden. Sowohl den eingesessenen Szene-Insassen, als auch den „Gegen Rechts“-Kämpfern war in uns ein unberechenbarer, unkontrollierbarer Gegner entstanden. Wir waren und sind ihnen ein Dorn im Auge. Nazis und Multikultis sind sich in einem entscheidenden Punkt einig: Wer für den Erhalt seiner Heimat und seines Volkes in der historisch gewachsenen Form eintritt, „muss ein Nazi sein“. Nach ihrer Ideologie, die sich in den Bahnen der Moderne und des Universalismus bewegt, dürfte es uns gar nicht geben. Und doch sind wir da und werden ständig mehr.
Das rebellische Herz
Es ist nicht so, dass unsere Gedanken und Ansätze absolut neu waren. Das Neue an unserem radikalen NS-Bruch war, dass er nicht von anämischen, ewigen Schreibtischtätern oder opportunistischen, feigen Apparatschiks, sondern von uns als ehemalige NW-Aktivisten vollzogen wurde. Was uns antrieb, war keine intellektualistische Besserwisserei, keine Feigheit und kein Einknicken vor der Mulitkulti-Ideologie. Unsere Positionierung war immer kämpferisch und mit der Forderung nach Selbsterhalt verbunden. Niemals waren wir untätig. Seit fast einem Jahrzehnt sind ich und einige Getreue ununterbrochen für unsere Ideale auf die Straße gegangen. Das, was uns in die Ideologie hineinstolpern ließ, war es auch, das uns am Ende wieder von ihr losbrachte. Es war weniger eine Theorie oder rationale Überlegung, sondern es ist ein Gefühl, eine brennende Sehnsucht. Es ist das heiße Fieber der Tat, der Wille zur Veränderung und zur Wende, von der Georges Bernanos sagt:
„Es ist das Fieber der Jugend, welches die Welt bei gesunder Temperatur hält. Wenn die Jugend erkaltet, dann klappern dem Rest der Welt die Zähne.“
Ich sehe daher mittlerweile in dieser Erfahrung auch keinen „Makel“ mehr. Je ne regrette rien – Ich bereue nichts, denn unserem jugendlichen Idealismus ohne jedem theoretischem Wissen bot sich damals einfach keine andere Möglichkeit als der Einstieg in die nationale Szene. Die andere Alternative wäre nur eine feige Anpassung gewesen, die nicht gewählt zu haben, durchaus kein „Makel“ ist. Schuld daran, dass wir in der Szene „landeten“, waren und sind die gleichgeschalteten Medien, die jeden, der den legitimen Wunsch hat, nicht gegen Fremde „ausgetauscht“ zu werden, pauschal als Naziteufel abstempeln, sowie die unverhältnismäßige, politische Justiz, die jugendliche Naivitäten brutal verfolgt.
Einen großen Batzen Schuld trägt, und das muss leider gesagt werden, die „intellektuelle“ Rechte in Parteien, Verbindungen, Verlagen und Think-Tanks. Ihre versäumte Aufgabe im Lauf der letzten Jahrzente wäre es gewesen, naiven und heißblütigen Jugendlichen das geistige Rüstzeug für die politische Arbeit zu geben. Ihre Aufgabe wäre es gewesen, die nazistischen Kurzschlüsse und den geistlosen Reenactment-Aktivismus zu verhindern und eine revolutionäre, ethnopluralistische und anschlussfähige Bewegung zu inspirieren. Stattdessen verlor diese „intellektuelle Rechte“ sich – bis auf wenige Ausnahmen – in kunstsinniger, „stilvoller“ akademischer Beliebigkeit, die sich mit einer lächerlichen Pose „wider die Masse“ vor ihrer Leit- und Lehrfunktion drückte. Sie drückte sich damit vor ihrer Pflicht gegenüber der eigenen Jugend.
Nicht minder verantwortlich sind die Karrieristen in den Rechtsparteien. Sie verlegten sich auf einen rein populistischen Machtpragmatismus, der sich „aus pragmatischen Gründen“ im Chor mit den Medien, streng von „Extremismus“ der allein gelassenen, eigenen patriotischen Jugend abgrenzte. Damit drängte man oft die besten Elemente in die Sinnlosigkeit der Subkultur, man beugte sich vor der Nazikeule. Das Ergebnis dieses weltanschauungslosen Pragmatismus erkennt man daran, dass die Rechte, jedem Wahlerfolg zum Trotz, metapolitisch Schritt für Schritt zurückgeht und der Würgegriff der political correctness wöchentlich enger wird. Aus diesen Lagern war also der nötige Aufbruch nicht zu erwarten und in Frankreich wie bei uns waren es die rebellischen Herzen, die die identitäre Wende initiierten.
Unser radikaler Bruch mit dem NS, und das wird mir erst im Nachhinein klar, war vielleicht nur durch unsere vormalige radikale Identifikation mit ihm möglich. Es ist letztlich die Suche nach einer echten Alternative, nach einem Richtigen im Falschen, die uns ins Lager der scheinbaren „Totalopposition“ brachte. Dieselbe Suche und der innere Drang nach Wahrheit und Ehrlichkeit zwang uns am Ende dazu, diese Ideologie zu überwinden. Und wirklich: Es ist der Sumpf biergeschwängerter „Kellernazis“, die sich niemals aktiv für die Ideologie eingesetzt hatten, die identitäre Wende nicht mitmacht, und die auf unseren radikalen Bruch und unsere unangenehme Selbstkritik mit Wut und Ignoranz antworteten. Als man mit uns noch „abnazen“ konnte, und im Suff dem gemeinsamen Ressentiment gegen Polen, Juden und sonstige „Untermenschen“ huldigte, war man gern gesehener Gast. Als unbequeme Idealisten, die nach politischen Taten verlangen und genau diesen anti-identitären Universalistenrotz nicht mehr duldeten, wurden wir rasch zu „Spaßverderbern“ und „Verrätern“. Nur zu! Diesen tatenlosen Schranzen, diesen fleischgewordenen Karikaturen linker Naziphantasien verderben wir gerne den Spaß. Diesen NS-Sumpf, der längst das unverzichtbare Krokodil im europäischen Schuldkult-Theater geworden ist, „verraten“ wir gerne hundertmal! Denn:
WIR wollen Taten sehen
Der Bruch mit dem NS bedeutete keine Unterbrechung des aktiven Einsatzes. Im Gegenteil! Umso mehr wollten wir nun auf die normalen Leute zugehen und sie aufwecken. Vor allem wollen wir ihnen jetzt auch klar machen, was uns so tief bewusst geworden war: dass der Kampf für die eigene Identität nicht den Kampf für den NS bedeutet und dass es einen identitären dritten Weg zwischen nationaler Szene und liberalem System gibt, egal was die Medien auch behaupten. Mit der Gruppe WIR (Wiens Identitäre Richtung) schlugen ein paar Freunde und ich in Wien das erste Kapitel einer identitären Bewegung im deutschsprachigen Raum auf. Doch es blieb kaum Zeit für einen „geordneten“ Aufbau. Bald überstürzten sich die Ereignisse, die Franzosen setzten ihre gewaltigen Zeichen und der Hype in Deutschland brach los…
Mittlerweile hat sich die Bewegung in Österreich fest etabliert und ist auch in Italien, Tschechien, Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern vertreten. Wir werden täglich stärker. Ich selbst bin als Mitbegründer des ersten identitären Verlags (Aurea Aetas), als Leiter der Identitären Bewegung Wien und Co-Betreiber eines identitären T-Shirtshops (Phalanx Europa) so stark in die identitäre Sache involviert, dass sie tatsächlich meinen Lebensinhalt darstellt. Viele gute Mitstreiter und ich versuchen das zu verwirklichen, was die französische Generation Identitaire als Bedeutung der Bezeichnung „identitär“ beschreibt: „Sich mit aller Kraft, allen Fähigkeiten und aller Zeit, die man hat, für den Erhalt unserer ethnokulturellen Identität einzusetzen“. Wenn ich nun aber, so mag man fragen, derart in die Bewegung und verschiedene Projekte eingebunden bin, wozu dann das Spiel mit einem Pseudonym? Oder anders gefragt:
Wozu Julian Fosfer?
Es war uns von Anfang an klar, dass man vonseiten der etablierten Medien versuchen würde, uns mit aller Gewalt in den „Sektenwinkel“ der NS-Szene zu drängen. Sie konnten es sich einfach unter keinen Umständen leisten, dass eine freie, unkontrollierbare Jugendbewegung entsteht, die ihrem falschen Spiel mit der Naziszene nicht mehr auf den Leim geht. Sie wissen, dass sich genau in dem Raum zwischen rechter Szene und Multikulti-Mainstream, den wir aufgemacht haben, eine breite Massenbewegung sammeln und formieren kann und wird.
Ihre eigenen Waffen und Schlagworte richten sich nun gegen sie, ihre eigene Pauschalisierung und Diffamierung wird ihnen zur Niederlage. Denn unser klares und ehrliches Bekenntnis, jenseits von der NS-Ideologie zu stehen, lässt Repression und Hetze ins Leere laufen. Gerade ich und einige andere „Aussteiger“ können glaubhafter als die meisten anderen vermitteln, warum echte Identitäre und Idealisten keine Nazis und Rassisten sein können. Wir „beugen“ uns damit keinen medialen „Feindbegriffen“. Unser gleichzeitiges, klares Bekenntnis zu Heimat, Volk und Familie ist ein revolutionärer und unerträglicher Stachel im Fleisch des liberalen Systems.
Wo die inhaltlichen Argumente nicht mehr ausreichen, weil selbst einige Linksradikale eingestehen müssen, dass wir zwar „irgendwie“ neurechts und „volksbezogen“, aber nicht chauvinistisch-rassistisch und antisemitisch – kurz nicht nationalsozialistisch sind, müssen polemische Untergriffe her. So sollen eben personale Kontinuitäten und Biographien, wie ich sie gerade an meinem Beispiel geschildert habe, als „Beweis“ herhalten, dass die Identitären verkappte Nazis seien. Dieser „Beweis“ ist natürlich absurd und verleumderisch. Diese Hetze hat beim FPÖ-Parteichef nicht funktioniert und auch bei den Identitären wird sie nicht klappen. Gerade dieselbe Clique, die sonst jeden Triebtäter und U-Bahntreter nach ein paar Tagen U-Haft „resozialisieren“ will, tut so als ob Menschen sich nicht ändern könnten oder bestimmte ideologische Phasen „unwiderufbar“ seien. Zu ihrem Pech sind die realen identitären Gruppen aber der beste Gegenbeweis zu ihrer Hetze und keiner, der uns einmal persönlich kennengelernt hat, kann ihr mehr Glauben schenken.
Dennoch war uns bewusst, dass derartige Verleumdungen mit Sicherheit kommen würden, und wir hatten uns nicht geirrt. Aus diesem Grund entschlossen wir uns, Leute wie mich und einige andere „Renegaten“ vorerst nicht „in die erste Reihe“ zu stellen. Wir wollten den Medien in der ersten Phase unseres Aufbruchs bewusst keine derartige Gelegenheit geben, von unseren eigentlichen Botschaften abzulenken. (Diese Bereitschaft zur Aufgabenteilung, dazu sich gegebenenfalls zurückzunehmen, oder Positionen auf Zeit zu führen, diese offene, dynamische Zusammenarbeit ohne Revierkämpfe und Diktator-Gehabe, unterscheidet unsere Bewegung auch erfrischend vom altrechten Normalzustand.)
Doch diese Phase ist nun vorbei. Der Begriff „identitär“ hat sich nach einem langwierigen Kampf gegen tausend Widerstände von rechts und links, dank unserer konsequenten und unbestechlichen Positionierung und Abgrenzung, als eigene und neue Idee etabliert. Darüber kann jeder schreiben und sagen, was er mag – ein Besuch unserer Gruppen und ein Gespräch mit echten Identitären wird jeden „Nazi“-Vorwurf von links ebenso wie jeden „Multikulti“-Vorwurf von rechts entkräften. Wir sprengen einfach alle Schablonen. Dass nach Jahrzehnten der Gehirnwäsche gegen fest eingebrannte Kampfbegriffe und Reflexmuster, allen verkrusteten Subkulturen zum Trotz, ein echter Bruch und eine wirkliche neue Bewegung entstehen konnte, grenzt fast an ein Wunder. Allen Unkenrufen zum Trotz haben wir es erreicht.
Nun ist es auch an der Zeit, eine offene Debatte über die Rolle der NS-Szene für die medialen Riten im Multikultisystem zu beginnen. Wer könnte dazu besser geeignet sein als jene, die selbst Teil dieser Szene gewesen sind? Unsere Botschaft ist anders als die der üblichen „Aussteiger“, die Angst, Feigheit und Resignation zu dem Schritt bewog. Diese gescheiterten Existenzen, die winselnd und gebrochen die Bürger warnen, ihre Kinder nur ja von diesen „gefährlichen Ideen“ fernzuhalten, sind ins Multikulti-System „eingestiegen“.
Unsere Mission ist eine ganz andere: Wir wollen den ungesunden Dualismus zwischen Nazi-Szene und Multikulti-Ideologie brechen und eine offene, ehrliche Debatte über die Zukunft unserer Identität beginnen. Uns geht es um die Jugend „ohne Migrationshintergrund“, die keine Stimme mehr hat, um die sich keiner sorgt, und die von den Medien pauschal zu den ausrangierten „Alteuropäern“ gezählt wird. Wir werden nicht zulassen, dass diese Generation junger Patrioten über Denk- und Sprachverbote, Ausgrenzung und Verhetzung in die rechtsextreme Szene, und damit in einen Teufelskreis aus Gewalt, Hass und Extremismus gedrängt werden.
Diesen jungen Menschen eine sinnvolle und positive Möglichkeit zum Ausdruck ihres berechtigten Zorns jenseits von sinnloser Gewalt und ideologischem Wahn zu geben, ist für mich gerade aus Gründen meiner eigenen Jugend ein zentrales Anliegen geworden. Eine starke identitäre Bewegung ist das beste und einzige Mittel gegen eine extremistische, totalitäre und gewaltverherrlichende NS-Szene, die sich aus dem berechtigten Zorn unserer Jugend rekrutiert. Doch wir Identitären sind mit unserer Botschaft der Vielfalt und Freiheit auch die wirksamste Kraft gegen die Einwanderungslobby, gegen Schuldkult, Multikulti und Gleichheitswahn. Kein Wunder, dass Vertreter beider Lager mit fiebriger Hysterie gegen uns anrennen. Die Nazis und Multikultis wissen es: ihre Zeit ist um.
Julian Fosfer ist so etwas wie eine letzte Fußspur auf diesem Weg, den ich in diesem, sehr persönlichen Aufsatz beschrieben habe. Er war steinig, oft voller Gewissenskonflikte, persönlicher Kränkungen und radikaler Einschnitte. Aber er war heilsam und nötig. Wenn ich in dieser Zeit und in diesem Bruch im jugendlichen Ungestüm jemandem Unrecht getan habe, tut es mir sehr leid. Es beruhigt vielleicht zu wissen, dass auch ich meine Lektionen gelernt und meine Dämpfer kassiert habe. Blicke ich zurück, so sehe ich eine Zeit voller Abenteuer, Träume, voll Wahnsinn und Fieber – eine Jugend in Flammen, eine Jugend zwischen Ideologie und Idealismus. Am Ende aber löste sich das, was nie ganz zusammengehörte, und was zusammengehört, fand auch zusammen. Ehemalige NW-Aktivisten, unzufriedene Bürger, heimatverbundene Normalos, heidnische Metaler, christliche Konservative, Islamkritiker und libertäre Patrioten finden zusammen und gehen einen gemeinsamen Weg. Diese Formsache, die „Lüftung“ des Pseudonyms Julian Fosfer, kann man als Symbol dafür sehen.
Mir bleibt nur mehr, dem werten Leser für seinen langen Atem zu danken. Ich darf auf ein faires und gerechtes Urteil hoffen, dass sich jeder aus diesem Dokument eines politischen Lebens selbst bilden soll. Vor allem hoffe ich aber, dass sich manche „Betroffene“ darin wiedererkennen werden, dass vielleicht einige „Außenstehende“ die Jugendlichen, die sie sonst mit Schlagworten und Pauschalverurteilungen abtun, besser verstehen können. Ich hoffe damit eine ehrliche Debatte über die ideologische Pattstellung zwischen Nazis und Multikultis zu starten, in der ihre gegenseitige Abhängigkeit und Blockade deutlich werden kann.
Kein Mensch wird ideologisiert geboren. Es ist letztlich die Gesellschaft, die ihre Jugend erzieht und für sie verantwortlich ist. Alles, auch die Nazi-Szene, ist ein Produkt dieses Systems. Auch die Identitäre Bewegung ist letztlich eine Reaktion auf das, was passiert. Auch wir Identitären haben eine Biographie, einen Lebensweg mit Irrungen und Wirrungen. Aber anders als alle anderen haben wir eine echte Antwort und wollen die offene und ehrliche Debatte, das Ende aller Tabus statt gegenseitigem Hass und Unverständnis. In diesem Sinne berufe ich mich noch einmal auf das einleitende Zitat: Ich bereue nichts. Jeder Schritt, jeder Fehltritt, jede Aktion, jede Dummheit, jedes Lied, jeder Text machte mich zu dem, was ich bin. Es war ein Lernprozess, in dem ich Erfahrungen und Eindrücke gesammelt habe, die sich „politisch Korrekte“, die immer brav und fad am „Pfad der Tugend“ trotteten, nicht einmal vorstellen können. Alles zusammengenommen machte es mich zu dem, was ich bin. Alles zusammengenommen machte uns reif für eine identitäre Wende. Denn am Ende zählt nicht, wie oft man gescheitert und gefallen ist, wie oft man sich geirrt oder verirrt hat- es zählt, ob man weitermacht, aufsteht und weitersucht – ob man sich seinen inneren Dämonen stellt und vor allem: ob man sich weigert mit der Lüge zu leben.
Zum ersten Teil: Geständnis einer Maske – Teil 1
Echt krass, du bist also der Funke-Initiator!? Ich verfolge die Seite auch schon an die 3 Jahre. Die ersten Artikel die ich las, handelten von der Casa Pound. Ja, ich glaube das war 2011. Eure (deine) Artikel haben mich damals schon begeistert, das war auch bei mir der Punkt, mich eingehender mit der „neurechten“ Thematik auseinanderzusetzen (dabei lernte ich auch die Sezession und das IfS kennen und schätzen), wenn man das mal so nennen kann. Die thematische Weiterentwicklung gefiel mir außerordentlich gut! Ich war aber schon ein bisschen vorbelastet, da ein Kumpel und ich uns ebenso mit Evola und auch Spengler beschäftigt haben, ohne natürlich den Hintergrund vollends zu begreifen. Zum Anfang war es einfach die Neugier, sich mit Ideen dieser ja heute eher „obskur“ betrachteten Persönlichkeiten zu identifizieren. Die Funken-Texte zählen neben den Artikeln der „Sonnenritter“ Gruppe zum besten, was Aktivisten ins Netz stellen!
Vielleicht können die ganz alten Artikel ja mal in einem Archiv zur Verfügung gestellt werden!?
Eine Fachfrage hätte ich noch: Wie ist denn das Verhältnis der Identitären in Italien zur Casa Pound? Sehen sie sich als Konkurrenz, unterstützen sie sich gegenseitig oder gehen sie sich aus dem Weg, da der ideologische Kern der Identitären eben doch noch mal ein anderer ist?
Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg! Auf das die Ideen der „neuen Rechten“ nicht weiter im intellektuellen Elfenbeinturm schmoren und in die Mitte der Gesellschaft getragen werden. Armin Mohler hat mal behauptet, die Stunde der neuen Rechten werde schlagen, wenn die „Jahrhunderte der Langeweile“ beginnen – ich glaube, dies ist längst überfällig! 😉
Du hast völlig Recht! Es ist überfällig und es wird und muss kommen. Ein neuer Mythos kündigt sich an. Das „Schulgeheimnis“ der Neuen Rechte tritt endlich in Aktion und fordert sich seine Raum gegen die modernen Ideologien. Ich glaube wir knüpfen dabei auch an die Visionen der KR und an den Auftrag eines geheimen Deutschlands an.
Ich danke für das Lob- der Funke war für mich auch ein wichtiger Meilenstein. Die Seite vertrat in ihrer Hochzeit ein gewisses Netzwerk, unter anderem die Wiener Grppe „Siegfriedskopf“. Auch bei uns war es diese Neugier für die „dunkle“ und hintergründige Seite der Rechten die uns über die klassisch-oberflächliche Sicht hinausführte. Man munkelt, dass es bald einen Funken-Sammelband in Buchform geben wird in dem die alten Klassiker und neue Aufsätze redigiert und zitierfähig zusammengefasst werden. 😉
Bezüglich Italien: Ich war ja selbst ein paar mal bei der CP zu Besuch und will die Faszionation für das Erreichte gar nicht leugnen. Allerdings ist es leider so, dass Teile von ihnen die (bis dato eher auf FB aktive) italienische IB als „Rassisten“ und „Nazis“ bezeichnet haben. Gleichzeitig zeigt ihre sinnlose Fokussierung auf Südtirol (statt Lampedusa!!!) dass sie offenbar noch einem klassischen „Oldschool“ Nationalismus und Faschismus ohne echtem Europa Gedanken verfolgen. Auch ihre „Hilfsprojekte“ in ehemaligen italienischen Kolonien wirken eher nach mare nostro als nach Europa nostra. Nun gut. Es ist nicht unsere Aufgabe Schulmeister für andere Länder zu spielen und ich bin mir sicher, dass die CP ein bestimmender Faktor der italienischen Rechten bleiben wird. Ich hoffe und glaube allerdings, dass eine starke IB, über Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich, Tschechien, usw. diese „Oldschool“ Nationalisten in Italien, Ungarn und ev. Griechenland von ihren fruchtlosen Gebietsstreitigkeiten abbringt und in ein gemeinsames Europa der Vaterländer einfügt.
Gruß aus Wien an einen treuen Funken Leser 😉
Kritik ist eine Waffe!
Die Funke-Autorenschaft war ja bekannt, zumindest wenn man öfter mal auf Karl Öllingers Seite vorbeischaute.
Eine gewisse Stählung hat die Zeit in der Wiener Szene schon hervorgebracht, (sage ich jetzt als Außenstehnder) sei es im Umgang mit politischen Gegnern, Justiz oder auch im internen Kreis, die Blaue Narzisse dagegen wirkt wie eine sehr biedere Truppe bei der zumindest mir die Füße einschlafen.
Ich habe mich ebenfalls in großen Teilen des Artikels wieder erkannt. Der Werdegang zum NS und dann die geistige Abwendung von ihm hin zu einer identitären Idee, muss ich auch größtenteils auf die negativen Erfahrungen im NW, als auch auf die hervorragenden Texte beim Funken zurück führen. Sie haben mir und einigen Kameraden die Augen geöffnet und ich bin sehr dankbar dafür das es das Projekt gab, bzw. in Zukunft hoffentlich noch weiter geben wird.
Der Unterschied ist nur das ich mich nach wie vor in den Kreisen des NW bewege (aufgrund von mangelnden strukturellen Alternativen bzw. alten Freundschaften) und muss leider auch feststellen das große Teile dort einfach nur blind sind bzw. vielleicht auch schon viel zu lange im Szene-Sumpf gefangen um sich aus ihm zu befreien. Sie haben sich ihr Leben darauf eingerichtet und viele haben auch teilweise nur noch die Szene um sich an etwas festzuhalten. Das ist sehr traurig und ermüdend. Leider ist der NW bei mir im Vergleich zum Rest der Republik sehr „stark“ was es für mich auch schwer macht mich ganz von ihm los zu sagen und etwas neues anzufangen.
Ich hoffe das die identitäre Idee auch bei mir in der Gegend weiter an Fahrt gewinnt und ich mich zusammen mit wenigen anderen Kameraden endlich auch aktivistisch davon abwenden kann.
Dazu kann ich nur sagen: Weitermachen und durchhalten! Am Ende setzt sich die Wahrheit immer durch und ich glaube die Zeit für unsere Idee ist gekommen. Die intelligentesten, idealistischsten und aktivsten Kräfte werden überalle identitär und nur Leute denen Phrasen und Logos über echte Werte gehen bleiben stecken. Danke für das Lob. Wir machen weiter. Wir im Süden ihr im Norden 😉
Eine Vergangenheit die leider nicht völlig unbekannt klingt, war es doch grade zu Schulzeiten zu erleben, dass die linken Bewegungen die einzige Möglichkeit waren seinen politischen Tatendrang irgendwie zu manifestieren. Wer „bei den Guten“ sein wollte, der war links, was anderes gab es nicht. Alles was nicht links war, war zu allererst erstmal suspekt und eine Randerscheinung, und wer die linke Ideologie ankreidete oder falsche Faktendarstellung im Unterricht (grade im politischen Unterricht!) kritisierte der wurde bei uns sehr schnell als Nazi beschimpft und nicht mehr ernstgenommen. Was bei vielen leider dazu führte, dass sie sich dachten: Den Nazistempel hab‘ ich für mein kritisches Denken eh schon, wieso also nicht auch direkt die passende Gesellschaft suchen und etwas moralische Unterstützung, statt immer nur Häme zu ernten? Egal wie sehr man sich nämlich vom NS Gedankengut distanzieren wollte, es wurde einem so lange eingeredet, dass man doch damit zu tun hätte, dass mans irgendwann selbst glaubte. Abdriften garantiert. Auch für jene, die niemalsnimmernicht mit der NS Ideologie konform gingen.
Der rechte Rand, ein Auffangbecken für Patrioten, Islamkritiker und Denker die nicht ins linke Weltbild passten und von diesem so lange beschimpft und bearbeitet wurden, bis sie aus Frust, Wut, Unbeholfenheit und mangelndem Wissen wirklich in den Kreisen landen in die sie zuvor nur fälschlicherweise gesteckt wurden.
Interessanterweise gibts da ja diese Doppelmoral von Links, was diese Problematik betrifft: Es wird gesagt, je feindlicher Einwanderern begegnet wird, je weniger Verständnis gezeigt wird, je mehr auch legitime Anfragen und Forderungen geblockt werden, desto höher die Chance auf Radikalisierung und Bildung von Parallelstrukturen. Man treibe die Leute förmlich hinein in die schädliche, gewaltbereite Parallelkultur.
Dass aber genau das tatsächlich mit vielen harmlosen Patrioten getan wird die von der Gesellschaft unfairerweise direkt braun angestrichen werden, das wird weitgehend wegignoriert. Und Rehabilitation? Die gibts sowieso nicht für Menschen die mal mit Nazis in Kontakt waren, ganz egal was dazu geführt hatte! Denn das sind ja alles böse, böse Menschenfeinde die von Grundauf mies sind und der Welt nur schlechtes wünschen. Das sind sicher keine Menschen wie ich und du, die eigentlich nur gerne Zukunftssicherheit hätten, den Frieden gesichert wüssten.
Ich glaube, dieses Geständnis kann von einer sehr großen schweigenden Masse an mehr oder weniger reumütigen „Jugendsündern“ nachvollzogen werden. Ähnliche Laufbahnen, wenn auch weniger Extrem, gibt es zu Hauf. Schade, dass sich der Schatten einer solchen Vergangenheit so schwer ablegen lässt. Wo ein ehemals Linksradikaler von allen Sünden freigesprochen wird, da trägt ein Rechter ein Leben lang die Bürde ehemaliger Verfehlungen die vielleicht aus Frust und Alternativlosigkeit begangen wurden. Denn rechte Patrioten sind ja laut Gesellschaft nicht lernfähig.
Aber genug genörgelt. Dieses Geständnis zeugt von Aufrichtigkeit die seinesgleichen sucht. Ich warte noch auf den Tag, an dem ich ähnliches von ehemals linken Extremisten lesen darf und dem auch Glauben schenken kann. Ein Lob an diese Offenheit.
Danke für das Lob und diese Ergänzung! Ich kann allem Gesagten nur Zustimmen. Was du auch gut herausstreichst und was mir erst beim Lesen deines Kommentars bewusst wird: es war tatsächlich die Suche nach irgendwelchen Gleichgesinnten, die einen nicht verurteilten, die uns dann in die rechten Szene brachte.
Die Erfahrung der totalen Isolation erzeugte die brennende Sehnsucht nach einer verschworenen, echten Gemeinschaft, die wir, angeleitet von den Medien (tatsächlich informierten und orientierten wir uns hpts über linke „Aufklärungsorgane“) in besagter Szene fanden.
Die Heuchelei der Medien ist grenzenlos. Sieht man vor allem in ihrer Hochpreisung von „Aussteigern“ und der ständigen Beteuerung dass man die Leute mit „Aufklärung“ aus der Szene holen müsse.
Wenn allerdings eine Bewegung wie unsere klipp und klar versucht eine patriotische Bewegung abseits dieser Szene aufzubauen, klar mit ihr bricht, ihren Vertretern die Tür weist, etc. (und dafür auch dort regelrecht gehasst wird) – DANN versuchen dieseleben Medien mit aller Kraft diese Bewegung in das Lager zurück zu drängen!
Totaler Wahnsinn.
Gut dass es ihnen nicht gelingt. Ich sehe mich und Leute die denselben Denkweg hintersich haben dabei in der Verantwortung, einer neuen Generation an Patrioten die Plattform zu bieten die wir nicht hatten.
Die angesprochene Offenheit ist dabei ein Schlüssel. Ich stehe voll zu meiner NS Vergangenheit, weil ich sie einfach voll abgelegt habe- innerlich und äußerlich. Ich sehe sie im Gegenteil als eine „Chance“ weil ich, gerade weil ich das durchlebt habe genau weiß wo die Grenzen zwischen Identitärer Weltanschauung und NS sind- Ich bin mittlerweile auch dafür bekannt, diese Grenze radikal und kompromisslos aufrecht zu erhalten. 😉
Wir bauen gerade eine Art „identitäres Feldlager“ in die bisher unbewohnte Todeszone zwischen Multikulti-Mainstream und Nazi-Sektenlager. Und wir haben damit gigantischen Erfolg.
Es wirkt so als ob alle nur auf so etwas sehnsüchtig gewartet hätten.
Freut mich, dass mein Gedankenchaos sich doch irgendwie brauchbar in Text verwandeln ließ. Noch arbeite ich ja an meinem Weltbild, dass noch einige Lücken aufweist von denen ich mir erst noch ein genaueres Bild machen muss. Da helfen eure Artikel hier ziemlich, weil sie viele Dinge mal aus angenehm anderem Winkel glaubwürdig beleuchten.
„Die Erfahrung der totalen Isolation erzeugte die brennende Sehnsucht nach einer verschworenen, echten Gemeinschaft, die wir, angeleitet von den Medien (tatsächlich informierten und orientierten wir uns hpts über linke “Aufklärungsorgane”) in besagter Szene fanden.“
Diese Isolation spüren noch immer viele patriotische Köpfe, so auch ich, weil es bisher nichts gab zu dem man reinen Gewissens stehen konnte. Fast jede Gruppierung dieser Art hat irgendwo schwarze Schafe mit denen man in einen Topf geworfen wird, und selbst wenn man sich mit gängigen patriotischen Parteien identifizieren will, dann gibt es da stets (mehr oder weniger tatsächliche) „Skandale“ die einem einen sehr sehr miesen Ruf zukommen lassen, oder Programmpunkte mit denen man nicht konform geht weil sie nicht zu Ende gedacht wurden.
Wenn die Identitäre Bewegung aber so weitermacht wie bisher, und davon bin ich ziemlich überzeugt, dann dürfte das eine der ersten echten patriotischen Gruppierungen sein die man mit völlig reinem Gewissen in allem Umfang vertreten und verteidigen kann, sich verbunden und zu Hause fühlen kann. Ganz ohne einzelne Teile ausblenden oder schönreden zu müssen. Weil es ein ganzheitliches, durchdachtes und menschenfreundliches Konzept ist.
Ich freue mich auf das erste persönliche Treffen mit euch!