„Identität ist eine Frage auf Leben und Tod“ – diese zentrale Erkenntnis, welche der deutsche Publizist und Denker der Neuen Rechten Hans-Dietrich Sander bereits 1990 in seinem Buch „Der Nationale Imperativ“ gemacht hatte, wurde 1991 mit dem Beginn der jugoslawischen Zerfallskriege auch blutige Realität für alle Europäer: Mord und Vertreibung, ethnische Säuberungen und religiöser Extremismus kehrten mit einem Mal unerwartet auf den europäischen Kontinent zurück. Das „Ende der Geschichte“, das friedliche Aufgehen aller Völker, Kulturen und Religionen in der westlichen Konsumgesellschaft amerikanischer Prägung wurde durch die Vorstellung vom „Kampf der Kulturen“ dem zwangsläufigen Aneinanderprallen aller Zivilisationen, insbesondere versinnbildlicht in der Vorstellung des Kampfes zwischen dem Westen und dem Islam, abgelöst. Der totgeglaubte Faktor Identität kehrte mit einem Knall in die politischen Diskussionen in Europa zurück. Ein Ereignis, das, wie wir heute wissen, eine ganze Generation von europäischen Politikern zu ratlosen Zuschauern ob der Ereignisse um sie herum degradierte.
Die Frage des 21. Jahrhunderts ist die Frage nach der Identität – und sie wird nicht nur in Syrien, dem Irak oder der Ostukraine gestellt, sondern genauso in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, welche von einer bisher nie dagewesenen Welle von Wirtschaftsflüchtlingen überschwemmt werden. Angesichts des Großen Austauschs und der ihm folgenden Kolonisation Europas stellt sich auch für die Völker Europas wieder die Frage nach der Identität und wie man „Das Eigene“ am besten verteidigen kann.
Doch auch abseits der hervorbrechenden Konfliktlinien, egal ob im Nahen Osten oder Europa, stellt sich die Frage danach, wer „Wir“ sind und wer zu den „Anderen“ gehört. Und vor allem: Wie bilden sich eigentlich kollektive Identitäten?
Im Rahmen unseres Monatsthemas „Identität“ werden wir Autoren von Identitäre Generation uns diesen Fragstellungen widmen.
Den Anfang macht eine zweiteilige Artikelserie von mir und Armin Fuhrmann über die „drei Ebenen der Identität“ sowie ihre „zwei Seiten“. Regionale, nationale und zivilisatorische Identität sowie ihre ethnische und kulturelle Seite und wie sie unsere Lebensrealität bestimmen werden in diesem Artikel erörtert werden.
Raul Jaubein wird schließlich die Frage nach der Bedeutung der Identität im globalen Westen im Rahmen seines Artikels „Identität und Postmoderne“ aufwerfen.
Anschließend an diesen Beitrag wird Alina von Rauheneck auf das besondere Verhältnis zwischen Photographie und Identitätsbildung in Europa eingehen.
Wenn man die Frage nach der eigenen Identität stellt, muss man schließlich auch die Frage danach stellen, wer Freund und wer Feind ist. Daniel F. wird sich der Feindbestimmung in der europäischen Identitätsfrage stellen.
Passend dazu wird Armin Fuhrmann sich mit dem Buch „Verteidigung des Eigenen“ von Martin Lichtmesz beschäftigen und ebenfalls die Frage nach dem Hauptfeind stellen.
Stefan J. wird Alain de Benoists bedeutendes Werk „Wir und die anderen“ vorstellen und seine Wichtigkeit für die identitäre Theoriebildung herausstellen.
Apropos Feinde: Nicht erst seit dem 11. September ist die islamische Zivilisation als politischer Faktor in die Welt zurückgekehrt und spätestens seit den regelmäßig wiederkehrenden Anschlägen in Europa sowie der Islamisierung unseres Kontinents im Rahmen des Großen Austauschs müssen wir uns mit dieser Problematik beschäftigen. Warum der Islam nicht zu Europa gehört, nicht die gesamte islamische Zivilisation unser Feind ist und wir dennoch wachsam sein müssen, erklärt Pierre Aronnax in seinem Beitrag über den Islam und die europäische Identität.
Spätestens seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 befindet sich der politische Westen in einer tiefen Krise, nicht nur in ökonomischer, sondern auch in demographischer und existenzieller Hinsicht. Daniel F. wird sich mit dieser Thematik auseinandersetzen und aufzeigen, wie Europa aus dem Westen ausbrechen kann.
In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, was Europa ist, wenn es weder zum Westen – noch zur russisch-eurasischen Zivilisation dazugehört. Jan P. wird in einem Beitrag der Frage nach der europäischen Identität nachgehen.
Den Abschluss unseres Monatsthemas machen schließlich eine Rezension des vor kurzem in neuer Übersetzung erschienen Buches „Heerlager der Heiligen“, welches vor 40 Jahren die aktuelle Flüchtlingskrise und den Großen Austausch mitsamt seinen Mechanismen prophetisch vorwegnahm. Abschließend soll auch der Übersetzer und Denker der Neuen Rechten Martin Lichtmesz zu dem Werk befragt werden: Worin liegt heute die Aktualität des Heerlagers und welche Schlüsse können wir aus Raspails Heerlager für die Verteidigung des Eigenen ziehen?
Alle wichtigen Fragen des 21 Jahrhunderts münden schließlich in der Frage nach der Identität. Jedes wichtige Themenfeld, egal ob die Flüchtlingsströme nach Europa im Rahmen des Großen Austauschs oder das Aufkommen der religiösen Frage im Nahen Osten, ist das Resultat des jahrzehntelangen Verdrängens der Identität als Faktor der Politik durch liberalistische und sozialistische Regierungen. Gerade wir Identitäre dürfen uns der Beantwortung dieser Frage des 21. Jahrhunderts nicht verweigern, sondern müssen ihr ins Auge sehen – damit wir Europäer auch noch in 100 Jahren Herren im eigenen Kontinent sind.
Eine Formsache: der Esel nennt sich immer zuerst.