Schon mal von der „IOM“ gehört? Nein? Ging mir bis vor kurzem sehr ähnlich. Es handelt sich bei der „International Organisation for Migration“ um kein klandestines Schleppernetzwerk, sondern um eine angesehene internationale Organisation, die mit einem Jahresbudget von 1 Milliarde Euro und 5.400 Mitgliedern in 100 Ländern, sowie Beobachterstatus in der UNO durchaus ein politisches Schwergewicht darstellt.
Die IOM hat auch Einfluss auf die Migrationspolitik der EU und wird wie auch die Welthungerorganisation, Weltgesundheitsorganisation, etc. als „neutrale Quelle“ zitiert.
Nein, die IOM ist kein klandestines Schleppernetzwerk. Sie stehen laut ihrer Hompage voll hinter der EU-Migrationspolitik, dem „Global Approach to Migration and Mobility“ (GAMM), deren vier Säulen: 1. die Organisation und Steuerung legaler Migration und Mobilität, 2. die Reduktion von irregulärer Migration und Schlepperei, 3. der internationale Schutz von Migranten und 4. die Maximierung des „Entwicklungseffekts“ von Migration sind. Die Forderugen der IOM unterscheiden sich in ihrem Endeffekt aber kaum von denen linksradikaler Schlepperbefürworter.
Geordnete Abschaffung
Es geht ihnen aber auch um die „Ordnung“ und „Regelung“ der „Migrationsströme“, wie im Fachjargon die Flutung des überalteten Europas mit nichteuropäischen Einwanderern verallgemeinert und verharmlost wird. Die Zerstörung und Unterminierung der „nationalen Homogenität“ ist dasselbe erklärte Ziel dieser scheinbar „neutralen“ Experten, welches sie mit antifaschistischen, linksextremen Gruppen gemeinsam haben. Es sind eben jene Experten, auf die sich angeblich „rechte“ Politiker der CDU und ÖVP in ihren Programmen und Gesetzen berufen.
Ihr Ziel kann als eine „geordnete“ Abschaffung unserer Identität beschrieben werden. Der Austausch der europäischen Völker durch Migranten und die Abwicklung ihrer kulturellen Traditionen wird als Tatsache hin- und vorweggenommen. Nur das Bruttoinlandsprodukt, die Einhaltung der Verkehrsregeln, die Kulturindustrie, kurz: Law & Order und Verwertung des Kapitals sollen unter dieser Entwicklung nicht leiden.
Aber lassen wir sie selbst sprechen. William Lacy Swing, Direkter der OIM, gibt in einem offiziellen Artikel, am 9. Oktober 2014, namens „Why Europe needs to make immigration easier“, ein offizielles Wegprogramm für diesen Plan. Ich will ihn auszugsweise und übersetzt wiedergeben. Lacy Swing schreibt, es ginge heute darum, Zuwanderung nicht mehr zu beschränken, sondern zu verwalten. Dazu sei eine „Vision“ nötig, die Zuwanderung als Fortschritt statt als Problem betrachte. Das sei Imperativ einer barrierenfreien „globalisierten Welt“. Swing verschweigt dabei klar, dass diese idealisierte „globalisierte Welt“ erstens ein brutaler Zustand der einseitigen Ausbeutung und zweitens der ebenso einseitigen Masseneinwanderung in den Westen ist.
Eine Milliarde der 7 Milliarden Menschen weltweit seien „on the move“, so führt er weiter aus. Eine Entwicklung, die in seinen Augen ausschließlich segensreich sei, denn Wanderungen würden sowohl den Auswanderungs- als auch den Einwanderungsländern „endlose Vorteile“ bringen. Dass ein Großteil der globalen Wanderungsbewegungen und vor allem der Flüchtlingsströme Binnenmigrationen sind, verschweigt Lacy Swing wiederum. Sonst müsste er auch die Wahrheit verschweigen, dass dieses „allgemeine, globale Migrationsphänomen“ im Wesentlichen eine Überflutung der westlichen Ländern durch Fremde ist. Ja, er baut sogar eine Fassade aus Zahlen auf, die diese Tatsache überdecken soll. Es finden, so Swing, keine Wanderungsbewegungen von Süd nach Nord statt. Menschen aus der nördlichen Hemisphäre seien sogar doppelt so häufig Migranten und bezieht sich dabei wohl auf Studenten, die ein Erasmus-Semester in Kanada order Argentinien machen.
Die Tatsache, dass eine massive Wanderungsbewegung aus den demographischen youth-buldge-Regionen des Nahen Ostens und Afrikas ins überaltete Europa stattfindet, verrät Lacy nicht. Er stellt jede Einwanderung nach Europa als harmlosen Teil einer „globalen mobilen Welt“, als Segen, Bereicherung und Fortschritt dar. Europa ist, so seine Aussage, überaltet und müsse sich daher über jede Einwanderung freuen.
„Correcting the myth“
Die Tatsachen stehen für Lacy Swing also bereits fest. Studien über die Belastung europäischer Sozialsysteme durch Masseneinwanderung, die ethnisch-sozialen Spannungen, die un-heimliche Islamisierung – ein ganzer Berg an Zahlen, Daten und Fakten wird dabei einfach übergangen und unter den Tisch gekehrt. All das seien, so Lacy Swing, nur „Mythen“ und Angststörungen der altersschwachsinnigen Europäer. Es kann also gar nicht darum gehen, die Einwanderung zu beschränken oder gegen ihre negativen Folgen vorzugehen. Nicht die Lage, die als Schicksal und Fortschritt hingenommen und gehuldigt wird, soll geändert werden. Nein, die Überbringer einer kritischen Botschaft, diejenigen, die Einwanderung hinterfragen, müssen verändert, „informiert“, ja umerzogen werden.
Lacy gibt am Ende seines Artikel selbst die Antwort, welches Ergebnis eine solche Debatten haben muss: Grenzen aufzubauen sei verkehrt, man müsse die Einwanderung nach Europa als Fortschritt und unausweichliches Schicksal akzeptieren und sie in legale wirtschaftliche Bahnen lenken, statt sie zu bremsen.
Nicht links, nicht rechts – sondern „no border“
Was wie aus einem Parteiprogramm der Grünen entnommen klingt, stellt in Wirklichkeit eine Sicht dar, wie sie von fast allen großen Konzernen und „rechtskonservativen“ Parteien in Europa geteilt wird. Tatsächlich besteht der Unterschied zwischen „linken“ und „rechten“ Kräfte in der Frage nach Masseneinwanderung weniger im „ob“ als im „wie“. Während die „Linken“, Antifas, Grünen, Marxisten, Anarchos, etc. am liebsten selbst Hand anlegen und die spärlichen Grenzen Europas abreißen würden, wollen die „Rechten“, “Konservativen”, Wirtschaftstreibenden, Kirchen, Neoliberalen den Ansturm lieber geordnet und legal in den Arbeitsmarkt eingliedern.
Der IOM wird von linker Seite genau dieser Ansatz vorgeworfen, indem die „Interessen der Migranten“ angeblich missachtet und sie als reine Wirtschaftsfaktoren betrachtet würden. Tatsächlich ist genau das der Fall. Die Entwicklung, die wir heute in dieser schönen neuen „globalisierten“ Welt erleben, ist weder „links“ noch „rechts“. Sie ist viel gewaltiger, umfassender und systematischer als es eine einzelne Ideologie der Moderne sein könnte.
In ihr fließen die aggressivsten Ideen von Marxismus, Liberalismus und auch Faschismus zusammen und richten sich wie konzentrische Kreise gemeinsam gegen alles Gewachsene, Organische und Unverhandelbare. Gegen alles, das eine Grenze hat, die sich nicht „wegkaufen“ lässt; also jede echte Religion, Tradition und Kultur stellt dieser Entwicklung ein störendes Hindernis dar.
Ihr geht es um das Wachstum und die Maximierung an sich. Ob Bevölkerung, Bruttoinlandsprodukt, Mobilität, Warenausstoß, Organisation, wissenschaftliche Durchdringung und technische Machbarkeit: alles soll bis ins Extrem gesteigert werden, bis der Globus eine einzige rastlose, rationalisierte Zone geworden ist, in der in einer ewigen Tagundnachtgleiche im mechanischen Akkord geforscht, gefeiert, gearbeitet und gelebt wird. Der „Arbeiter“ und das „Kommunistische Manifest“ verschränken sich hier, wie von einer unsichtbaren Hand geleitet, zu einem globalen Phänomen, das keine Ideologie und keine bloße Wirtschaftsform, sondern eher ein totale bruchlose, umfassende Wirklichkeit ist, die heute fast alle Menschen in ihren Bann gezogen hat.
Lacy Swing arbeitet, nicht anders als ein linker Asyl-Anwalt, ein CDU-Politiker, ein Antifa-Aktivist und ein Coca-Cola-CEO, an ein und demselben Projekt. Ihre Differenzen über Eigentums- und Wirtschaftsfragen verkommen zum Geplänkel und Binnenkonflikt, wenn man bedenkt, in welchen weiten Teilen sie sich einig sind. Alles was exklusiv ist, was für sich allein steht, was eine Grenze hat, was eine Identität hat, die nicht verwertbar, tauschbar und zirkulierbar ist, muss gebrochen und aussgelöscht werden. Konkret sind das die Völker, die Familien und Religionen. Sie sind das letzte, was den Menschen verwurzelt und vor dem Absturz in eine totale Arbeitswelt abhält, in welcher nur abstrakte Werte, Profit, Leistung und ebenso abstrakter „Spaß“ und Konsum existieren.
Jenseits von alten Ideologien haben sich in weiten Teilen traditionell linke und rechte verbündet und attackieren gemeinsam alles, was selbständig, frei und lebendig ist. Gemeinsam verdammen sie jeden möglichen dritten Weg als „Extremismus“, den sie sich wechselseitig als „Faschismus“ oder „Totalitarismus“ wie einen schwarzen Peter zuschieben wollen. Ihr Kampf gilt der Identität, die sich in ihrer Substanz und Dynamik, ihrer Geworfenheit und Verwurzelung, ebenso wie in ihrer Freiheit und ihrem Entwurf, ihren rationalen, universalistischen Schablonen entzieht. Eine echte Widerstandsbewegung gegen diese Entwicklung kann daher nur aus dem Zentrum dieser Identität, jenseits von rechtspopulistischem Law&Order-Pragmatismus und linker Multikulti-Utopie erfolgen.
Während sie – nicht links, nicht rechts – für Entwurzelung und Vermassung stehen, steht eine identitäre Kraft in der „globalisierten Welt“, – weder rechts, noch links – für Wurzeln, Vielfalt und Zukunft aus Herkunft. Wir sind damit nicht die „Letzten von gestern“, sondern die Ersten von morgen und die echte Avantgarde, die Europa aus einem gefährlichen Wahnsinn führen kann. Als einzige brechen wir den herrschenden Multikulti-Diskurs, ohne in sein plumpes Scheinpendant, in blinden Rassismus, Chauvinismus oder Populismus zu kippen. Ob wir es schaffen, das Ruder in Europa herumzureißen – was zuletzt auch heißt, es Leuten wie Lacy Swing aus den Händen zu reißen – ob die Veränderung kommt, kann keiner vorhersagen. Was sich aber vorhersagen lässt, ist: Wenn eine Veränderung kommt, dann wird sie durch uns kommen.
Eine durchaus gelungene Reflexion über einen der Teilaspekte, die ein weiteres Symptom des krankhaften Nihilismus unserer Zeit ist. Doch wo ist der Giftzahn zu suchen, der in die Wurzeln des Deutschen Volkes gestoßen dafür sorgt, dass wir in regungsloses Siechtum verfallen sind? Warum scheint nach so langer Blüte die Lebensader unseres Geistes nun zu versiegen? Um dem zu entgegnen müsste man viel eher die Ursachen erkennen, anstatt sich an den Symptomen abzumühen. Viel eher sollte man danach trachten, nicht das Gift durch ein anderes neutralisieren zu wollen, sondern es gänzlich auszusaugen, um den kranken Körper seinen Elan Vital zurück zugeben.
Aber wie will man es vollbringen, ein Volk wiederzubeleben, das es nicht einmal aus eigener Kraft schafft sich die eisernen Ketten der Fremdherrschaft abzustreifen, die uns knechtend zu Boden ringen? Können durch Globalisierung und schrankenlose Gewinnmaximierung verblendete Menschen, deren lebensweltliche Existenz sich darin erschöpft, sich mit blinden Konsum und sittentreuer Gefolgsamkeit zu betäuben, noch wahrhaftig dafür einstehen, was Hegel einst den Geist der Freiheit nannte?
Zuerst müsste unser Volk einmal beweisen, dass es überhaupt noch stark genug ist, sich seinen rechtmäßigen Platz in der Welt zu erkämpfen, anstatt wie ein Blatt im Herbst zu verwelken und aus der Geschichte zu verblassen. Aber das entspricht leider nicht den Beobachtungen, die überall nur resignierende, vor den Veränderungen des Weltenlaufs wankende, sich in einem Siechtum befindliche Leute zeigen. Wo ist er hin, der Bellarmin, wie ihn Hölderlin einst nannte? Gibt es ihn noch?
Ich kann nur immer jedem raten: Mut zu eigenen Gedanken und Mut zu autarker Selbstbestimmung aufzubringen. Anders wird es wohl nichts mehr werden…