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Postmoderne

Postmoderne und Identität

In welcher Welt leben wir eigentlich und hat sie etwas damit zu tun, wer ich heute bin? Das Verhältnis von Umwelt und Selbst ist ein Streitpunkt, der seit Anbeginn menschlicher Aufzeichnungen existiert und sich über alle Bereiche der Wissenschaft erstreckt. Um dieses Verhältnis zu beleuchten, um überhaupt irgendeine Handlung setzen zu können, ist es notwendig, den eigenen Platz, den umgebenden Raum, seinen Ort abzustecken. Wo bin ich? Sperrt man eine Person in einen komplett finsteren Raum, so wird sie nicht ihr Selbst beunruhigen, sondern die Tatsache, seinen Ort – seinen Stand-Ort – nicht definieren zu können. Erst wenn ich weiß, wo ich bin, kann ich mich damit erfolgreich in Beziehung setzen und Rückschlüsse daraus gewinnen. Wahrscheinlich sind deshalb Wissenschaftler seit jeher darum bemüht, die eigene Zeit epochenmäßig zu bestimmten und zu ver-orten. Das beruhigt und verschafft uns Übersicht. Es hilft uns, uns besser zurecht zu finden und zu orientieren. Gestern war Moderne, irgendwann davor Frühe Neuzeit und heute Postmoderne – aber alles in allem Neuzeit. Die einfallslose Namensgebung unserer Epoche stört uns dabei am wenigsten; immerhin war „Moderne“ nach „Neuzeit“ auch kein Geniestreich. Und da es nun mal in der Neuzeit nicht moderner und aktueller als „Moderne“ geht, eben „Post-Moderne“. Uns, in einer mit rasender Geschwindigkeit komplexer werdenden Zeit befindlich, beruhigt es, ungefähre Anhaltspunkte zu haben – Definitionen und Begriffe, an denen man sich festhalten kann, um nicht im rasenden Strom hinweggeschwemmt zu werden.

Das Problem mit kritisch ausgerichteten Betrachtungen über die Postmoderne ist, dass sie per se spekulativ sind. In einer zunehmend schneller, unübersichtlicher und komplexer werdenden Umwelt fällt es dem Einzelnen immer schwerer, sich zurechtzufinden, was zu Verunsicherung führt – und das wiederum erzeugt Ängste. Und Ängste sind per definitionem subjektive Emotionen, die sich grundsätzlich nicht auf der Ebene des Verstandes abspielen. Und Betrachtungen über Irrationales anzustellen ist nun einmal nicht logisch-rationaler Natur. Wollen wir nun die Postmoderne mit dem noch sehr viel komplexeren Themenbereich der Identität verbinden, wird es nahezu unmöglich, eine schlüssige Betrachtung über ihre möglichen Verwebungen auf’s Papier zu bringen, ohne sich in diesem weitgespannten Netz zu verlaufen oder die Übersicht zu verlieren. Tasten wir uns an die Thematik zunächst durch das Präfix „Post-“ heran:

Jahrhundert der Ideologien – der Ausgang der Moderne

Dieses Präfix verweist in erster Linie darauf, dass wir uns in einem Stadium der Geistesgeschichte befinden, welches noch in der Moderne wurzelt und von ihr zehrt. Ihre geistigen Voraussetzungen sind noch präsent, doch befinden wir uns irgendwie ‚danach’. Unsere heutigen gesellschaftlichen Bedingungen sind Produkt und Vorarbeit der Moderne und wurden aus ihr mitgenommen. Das „Post-“ zeigt an, dass sich mittlerweile jedoch zu viele wirtschaftliche und soziokulturelle Faktoren verändert haben, als dass wir noch von Moderne sprechen könnten. Die Moderne gebar das Individuum als historischen Akteur; dieser wurde für ihre verschiedenen ideologischen Phantasien einer besseren Welt benötigt – die Kriegsgeschütze der Moderne, welche gegen die Tradition in Stellung gebracht wurden. Im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden die großen Ideologien der Moderne geboren, ihrerseits die bald blutigen Blüten einer konsequent ‚zu Ende gedachten’ Aufklärung. Wie der berühmte Soziologe Zygmunt Baumann treffend formuliert, waren diese aber „in ihrem tiefsten Innern insofern antimodern, als sie sich das Ende der als Veränderungsprozeß verstandenen Geschichte ausmalten“.1 In ihrem universalistischen Grundcharakter mussten sie eine lineare Zeitauffassung vertreten (im Gegensatz zur traditionalen zyklischen) und folglich ein „Ende der Geschichte“ (Fukuyama) predigen. Francis Fukuyama beschrieb ironischerweise die Eschatologie der großen Strömungen seiner Zeit, als er glaubte, eine neue Erkenntnis zu postulieren; ein notwendig eintretendes „Ende der Geschichte“ nach einer Harmonisierung aller weltpolitischen Konflikte. Ähnliches postulierten nämlich auch der Kommunismus (klassenlose Gesellschaft), der Nationalsozialismus (arisch-reinrassiges Großreich), der Anarchismus (freie Assoziation der Individuen) und schließlich der Liberalismus (völlige Freiheit und Bindungslosigkeit des Individuums). Doch da der Konflikt der Vater aller Dinge ist (Heraklit), trat nichts davon ein; zu einer völligen Harmonisierung aller Gegensätze mussten und müssten erst alle Verschiedenheiten und Differenzen in der Welt ausgelöscht werden und an dieser faktischen Unmöglichkeit scheiterten letztlich die großen Ideologien der Moderne. Ihr Erbe trat überraschenderweise ihr ältester Vertreter an: der Liberalismus. Als der am geschicktesten verpackte Universalismus sollte er nun das Individuum an der Hand packen und zum Ende der Geschichte führen. Und hier gelangen wir zur Postmoderne.

Konsum und Markt

Die Moderne übernahm das zum selbständigen Denken befähigte Individuum der Aufklärung und setzte es als Hauptdarsteller in das einzuläutende Heilsgeschehen. Dazu musste es das Individuum, zur besseren Ansprechbarkeit, von seinen Beziehungen entbinden, aus seinen Rahmenbedingungen lösen und es privatisieren: „Das Projekt der Moderne versprach, das Individuum von seiner ererbten Identität zu befreien.“ Doch: „Es wandelte Identität lediglich um: von etwas Zugeschriebenem zu einer Leistung – und erklärte sie so zur individuellen Aufgabe in der Verantwortung jedes einzelnen.“2 Wenn Baumann vom “Projekt der Moderne“ spricht, so meint er hier eigentlich schon die Postmoderne. Die Postmoderne fügte die Korrelationseffekte zwischen Freier Marktwirtschaft und sozialem Liberalismus (im Sinne von Individualisierung) durch Globalisierung hinzu -: sein Erfolgsrezept. Der deregulierte Freie Markt benötigt deregulierte Individuen als Konsumenten und produziert sie aufgrund seiner Unersättlichkeit. Dieses unersättliche Verlangen nach Schaffung immer neuer Anreize für den Konsumenten benötigt wiederum noch mehr deregulierte Individuen, somit muss er diese generieren. Der dazu benötigte Zugang war schnell durch die Herrschaft über den Nationalstaat geschaffen d.h. die Verlagerung dieses Herrschaftsverhältnisses zu Gunsten des Marktes. Durch die vom Freien Markt über die Regierung diktierte Privatisierung aller Lebensbereiche und immer mehr staatlicher, wie auch gesellschaftlicher Institutionen wurde die Grundlage zur Formung des perfekten Konsumenten geschaffen. Wenn Linke heute also sagen: „Privates ist politisch“, dann meinen sie mittlerweile nicht mehr die Politik des Nationalstaates, sondern die des Kapitals.

Liberalismus und Postmoderne

Nach dem Aussterben der übrigen großen Ideologien des 20. Jahrhunderts blieb der Liberalismus in Europa und im Westen als alleiniger ideologischer Erbe übrig. Durch ihn ist daher die Postmoderne entschieden charakterisiert. Liberalismus meint in diesem Kontext zweierlei: einerseits die individualistisch und egalitaristische Geisteshaltung als sozio-historischer Grundzug unserer Zeit und andererseits die Privatisierungs- und Deregulierungsbestrebungen des Freien Marktes (welcher wiederum die Individualisierung vorantreibt). Anders als seine Vorgänger jedoch kennt der Liberalismus kein prädefiniertes tatsächliches ‚Ende’ der Geschichte, sondern nur eine ständige ‚open-end’-Situation, eine unendliche Progression, ein unaufhörliches Voranschreiten. Er impft dem globalisierten Bürger dies begrifflich ein durch die ständige Wiederholung, wie wichtig es nicht sei, „fortschrittlich“ zu sein. „Fortschrittlich“ ist das prägendste Adjektiv unserer Zeit. Das ‚globale Dorf’ ist fortschrittlich. Das atomisierte Individuum ist fortschrittlich. Erodierende, sich auflösende Gemeinschaften sind fortschrittlich. Scharfe Abgrenzungen, Konturen, Verschiedenheiten, Unterschiede sind nicht fortschrittlich; sie haben somit nichts in unserer Gesellschaft zu suchen und müssen bekämpft werden. Schließlich sind ethno-kulturell relativ geschlossene Gruppen mit funktionierenden sozialen Bindungen als Konsumenten nicht so gut geeignet wie bindungslose Individuen. Bindungslose Individuen können sehr viel besser durch die globalisierten Massenmedien kodiert und damit zu besseren Konsumenten gemacht werden. Die riesigen Flachbildfernseher sind die Götzen der säkularisierten Postmoderne und durch sie fließt die Offenbarung des Turbo-Kapitalismus. Die Formel „Was du nicht hast, das brauchst du und was du hast, das brauchst du nicht mehr“ wird in der Werbung litaneihaft durchgeprobt.

Postmoderne Identität als kreativer Akt

Das postmoderne Subjekt ist entwurzelt und schwimmt halt- und heimatlos in der bindungslosen Konsumentenmasse. Du konsumierst, also bist du. Durch die Entbindung des Einzelnen von der Gemeinschaft und seinen hergebrachten sozialen Beziehungen droht das Bewusstsein für die eigene Identität zu verschwimmen und letztlich zu verschwinden. Bezeichnenderweise wird, obwohl einige bedeutende Denker und Wissenschaftler diesen Identitätsverlust in der Vergangenheit stets problematisiert haben, dieser von vielen heutigen Soziologen nicht als bedauernswert beschrieben. Als systemkonforme postmoderne Denker stellen sie die Verschiebung der Identität von etwas Zugeschriebenem zu etwas Erarbeitetem (oder gar Erdachtem) als gegeben dar – als beschreibungswürdigen Zustand. Man spricht nun von „Bastel-Identität“ oder „Patchwork-Identität“ – sogenannten Identitätsmodellen. Wer du bist, ist dir nicht eingeschrieben, sondern, was du glaubst und sein möchtest, ist entscheidend; nicht mehr Produkt deines Erbes und was du daraus im Hier und Jetzt machst, sondern dein ganz persönlicher kreativer Schaffensprozess. Man könnte hier auch von Privatisierung der Identität durch Deregulierung sprechen. Du bist nicht einfach eine Frau, du könntest dich ja tageweise mal so und mal so fühlen. Du hast dir nicht ausgesucht, in welcher Kultur du geboren wurdest, also bist du eher gefühlter Italiener (Lasagne ist ja ohnehin dein Leibgericht). Und um dein kreatives Kunstwerk abzurunden, ist deine Wohnung vollgestopft mit afrikanischen Kultobjekten. Du hast zwar keine Ahnung, was sie bedeuten, sie passen aber gut zur Wandfarbe.

Das Projekt des Liberalismus

Liberalismus ist ein unscharfer Begriff und begegnet dem Einzelnen heutzutage meist in Form des per se begrüßenswerten Wirtschaftsliberalismus. In geistesgeschichtlicher Hinsicht muss er aber breiter gefasst werden und seine sozial-ethische Ausprägung als „American way of life“ hervorgehoben werden. Seine tragenden Säulen – und Gifte – sind seit der Französischen Revolution unverändert geblieben: Egalitarismus und Individualisierung. Durch ihre metapolitische und massenmediale Einimpfung gelangt der Einzelne zur absoluten „Freiheit“ – soweit es das Establishment erlaubt, natürlich. Zur Erlangung der absoluten individuellen Freiheit ist es notwendig, dass gemeinschaftliche Korrektive durch Stigmatisierung („faschistische/hierarchische Strukturen“) verdrängt werden; es besteht ein „ständiger Druck hin zum Abbau aller kollektiven Eingriffe in das Schicksal des einzelnen [sic]“.3 Zur individualistischen Uniformierung der Weltbürger müssen die Unterschiede abgebaut und die Verschiedenheiten „in den Schmelztiegel geworfen“ werden.4 Relativ homogene Gruppen beziehungsweise ethno-kulturelle Identität sind dem Liberalismus ein Dorn im Auge, und um diese zu beseitigen, muss die Propagandamaschinerie des Multikulturalismus angeworfen und Massenmigration gefördert werden. Durch die demographische Verdrängung der ansässigen Bevölkerung einer Region kann die autochthone Identität destabilisiert werden. Das Ziel beziehungsweise die Folgeerscheinung davon ist das biologische und kulturelle Erbe als etwas Relatives und somit prinzipiell Fragwürdiges erscheinen zu lassen. Durch die ständige Bombardierung mit inhaltsleeren und egalitaristischen Inhalten durch die Massenmedien wird der Einzelne zu betäuben und ruhig zu stellen versucht, um eine ungestörte Erodierung der ererbten Identität zu gewährleisten.

Unbehagen in der Postmoderne

Und doch verzeichnet man heutzutage einen Anstieg des Patriotismus in nahezu allen europäischen Ländern und die Verwunderung systemkonformer Nachrichtenorgane darüber ist groß. Gegen den Geist der Zeit sprechende Ergebnisse von Meinungsumfragen werden mit Kommentaren der Bestürzung abgedruckt, vorzeitig abgebrochen oder gar nicht erst veröffentlicht. Dem Establishment ist ein solches länderübergreifendes Aufflackern der Identitäten unerklärlich. Dabei müsste jedoch der Umstand mehr verwundern, dass dieses Aufflammen des Identitätsbewusstseins nicht als ein ‚Geister die ich rief’-Phänomen erkannt wird: Durch die Entbindung aus den sozialen Rahmenbedingungen und Gemeinschaften fehlt den Bürgern der gewünschte Rückhalt; eine fehlende Absicherung wird durch eine ungewisse Zukunft schmerzlich bewusst und durch die Entwurzelung wurde ihnen die Heimat genommen – der Ort der ‚heim(ig)lich’ ist. Wenn der Ort, der als ‚heimlich’ empfunden wird, wegfällt, wird es den Bürgern un-heimlich: Sie haben Angst. Der Flachbildfernseher hat die Nachbarn und das soziale Umfeld ersetzt. Eine Identitätsarbeit kann nicht funktionieren, da sie nirgendwo Boden und Halt findet: Das Projekt der Postmoderne geht nicht auf, denn es widerspricht sich: „[D]ie frei gewählten Lebensentwürfe und die gebastelten Identitätskreationen finden keinen Boden zum wurzeln, da sie die Auswirkungen der Entbettung nicht ausgleichen können“.5 Ohne eine lebensweltlichen Verankerung kann eine Identität weder Bestand haben noch gebastelt werden. Und durch die Stigmatisierung des eigenen Erbes kann keine Erzählung aufgebaut und weitergetragen werden, welche Orientierung in der Zeit und im Raum verleiht. Der postmoderne Mensch ist verängstigt, orientierungslos, alleine und findet keinen Halt. Die neuen postmodernen Freiheiten werden nicht als solche empfunden.

Das Aufflackern der Identitäten

Dadurch ist es zu erklären, weshalb es heutzutage überhaupt dazu kommt, dass man sich seiner eigenen Identität und seinem Erbe wieder bewusst wird. Die eigene Identität wird erst dann zum Begriff, wenn sie bedroht ist. Sie wird erst dann verteidigt, wenn sie zur Diskussion gestellt wird. Gerade in einer Zeit des größten Rücklaufs und Abbruchs an Tradition füllen sich in Österreich die Kirtage und Trachtenmodegeschäfte schlagartig – Schlager stürmen die heimischen Charts und patriotische Parteien sind auf der Überholspur. Wir haben es hierbei nicht mit einer subversiven Protesthaltung der Jugendlichen zu tun – es zeugt mehr von einer existentiellen Verunsicherung, welche viele nicht zu artikulieren wissen. Sie wissen nicht, was schief läuft, aber sie ahnen dabei, nicht die einzigen zu sein, die dies spüren. Sie spüren irgendwie, dass ihren Heimatländern die Seele genommen wird, dass ihre Heimatländer der Heimat entledigt werden. Sie haben es satt, isoliert vor dem müllspuckenden Fernseher dahin zu vegetieren; sie fühlen durch Gespräche in der Familie und mit Freunden, dass sie Teil einer schweigenden Mehrheit sind.

Unsere Aufgabe muss nun sein, dieses Schweigen zu brechen.

  1. Zygmunt Baumann: Unbehagen in der Postmoderne. Hamburg: Hamburger Verlag 1999, S. 26. []
  2. Baumann (1999), S. 40. []
  3. Baumann (1999), S. 33. []
  4. Baumann (1999), S. 29. []
  5. Baumann (1999), S. 42. []
Ende der Geschichte entbettung entwurzelung Francis Fukuyama Postmoderne Soziologie

Über Raul Jaubein

Raul Jaubein
Raul Jaubein studiert Literatur und komparatistische Philosophie in Wien und erforscht die Phänomene der Post-Post-Moderne. Raul ist Mitglied IB-Wien.

2 Kommentare

  1. Bravo! Wunderbarer Artikel, der ganz klar eine Berreicherung fuer die identitaere politische Theorie ist.

    Dennoch muss ich sagen, dass, nach meiner persoenlichen Meinung, der Autor den gleichen Fehler gemacht hat, wie einige seiner Kollegen vor ihm, und zwar, dem Liberalismus gaenzlich die Schuld fuer die Probleme unseres Zeitalters in die Schuhe zu schieben. Natuerlich hat Raul Recht die Anfaenge in der liberalen Theorie zu suchen, jedoch finde ich nicht, dass es die 1PT per se ist, die an allem Schuld ist. Ich selbst bin kein liberaler, bin aber mit Dmitrios Kisoudis einverstanden, der das Problem nicht im Liberalismus selbst, sondern in der Postmoderne sieht (siehe dazu: Goldgrund Eurasien, 2015). Der Liberalismus ist mit Tradition auch nicht gaenzlich unvereinbar, und um dass zu beweisen zeigt Kisoudis den Finger stolz auf Friedrich von Heyek. Auch der Liberalismus, der ja zur Zeit der Auferklaerung als Antwort auf autoritaeren u. verkrusteten Staende des spaeten Mittelalters erschien, hat auch seine guten Seiten. Und das muss einmal gesagt werden. Er begann als Schutz des Indivduums gegen die Willkuer des Staates. Und das ist nunmal notwendig und muss von der IB gefordert werden.

    Also ist das Problem, so wie ich es sehe, nicht der Liberalismus selbst, sonder der verdorbene Postliberalismus der Postmoderne. Ist ist eine kranke Entartung der gesunden Freiheitsidee, wo der Staat (bzw. der „deep state“) wieder willkuerlich die Freiheiten des Buergers underdrueckt. Staatspropaganda von Gender Mainstream ist also nicht Liberalismus, sonder Postliberalismus. Staatspropaganda von Masseinwanderung unter dem Deckmantel des Gutmenschentums ist also nicht Liberalismus, sondern Postliberalismus. U.s.w.

    Des weiteren ist der Postmodernismus die Dekonstruktion und das wieder-neu-zusammen-basteln der drei vorherigen politischen Theorien auf dessen Basis kuenstliche authoritaere Diskurse zur Leitdoktrin propagiert werden. Und das Subjekt dieses neuen postmodernen Diskurses ist die transatlantische Elite. Wer formt denn den den Leitdiskurs in Europa? Die Spitzenpolitiker und die Chef-Redakteure der Mainstreammedien. Und in welchen NGOs sammeln die sich diese alle, um zu kooperieren und weitere Schritte zu diskutieren? In den transatlantischen natuerlich. Atlantik-Bruecke, Transatlantic Academy, Marshal Fund etc. lassen gruessen… (siehe dazu: Compact Spezial. Ami go home! 2015; Algais Klimaitis. Der Europaeische Kontinentalismus. 2014).

    Wie wir sehen, ist der Feind der Identitaeren nicht der Liberalismus, sondern der transatlantische Postliberalismus. Oder genauer gesagt, die transatlantische Postmoderne. Den genau so, wie der Postliberalismus die Identitaet der Voelker und dessen Vetretter zerstoeren will, so will dies auch die Neue Linke mit ihren SA-Deutschlandhassern (Gruene, Antifa). Und die ist genau so eine Ausgeburt der Postmoderne. Einzig und allein in der Moderne verlieben sind der Faschismus und der Nationalsozialismus. Aber ich weiss Gott sei Dank, dass ich hier niemanden erklaeren muss, wieso diese menschenverachtenden Ideoligien niemals Verbuendete der IB sein koennen und duerfen. Der Identitarismus muss das Beste aller drei vorherigen politischen Theorien in sich einverleiben, muss aber alles schlechte, so wie die Entartungen des Postliberslismus, bekaempfen.

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  2. Zitat „Wie wir sehen, ist der Feind der Identitaeren nicht der Liberalismus, sondern der transatlantische Postliberalismus. Oder genauer gesagt, die transatlantische Postmoderne. Den genau so, wie der Postliberalismus die Identitaet der Voelker und dessen Vetretter zerstoeren will, so will dies auch die Neue Linke mit ihren SA-Deutschlandhassern (Gruene, Antifa).“

    Schön und gut, und natürlich wirkt sich das transatlantische Bündnis am gravierendsten auf eine eigene „Identität“ aus, um hier im Kontext zu bleiben. ^^

    Europa ist aber besetzt, und wird unterdrückt von einer Finanz-Diktatur. Das sollte man in diesem Kontext nicht vergessen. Will man also eine eigene „Identität“, wird man nicht um dieses Themen herum kommen.

    Trotzdem auch hier, der eigentliche und größte Feind der Menschheit, ist das Kapital.

    War auch für mich zunächst nicht einfach, dass zu erkennen, aber alle Themen und Beiträge, die ich hier gelesen habe, gehen am eigentlichen Problem vorbei. Wie sich hier über die Auswüchse des Liberalismus oder der Postmoderne echauffiert wird , wo man nicht einmal die eigentliche Quelle des Problems erkennt ( und die ist in dieser Welt, egal ob in der 1. oder der 3. Welt, nun einmal das Geld, bzw. wie es verteilt wird. Das mag vielleicht intellektuell ernüchternd sein, aber es ist so.;) )

    Welche Rolle spielt es, welches politische System und welche Ordnung man bevorzugt, solange 95 % der Menschen UNTEN, für die anderen 5 % OBEN arbeiten und wirtschaften müssen? Das Mensch und Natur systematisch und skrupellos bis zum letzten ausgebeutet werden, liegt sicher nicht nur am bösen „Liberalismus“ und es ist auch ganz gewiss kein Phänomen der „Postmoderne“!

    Eigentlich wirkt die „Identitäre Bewegung“ auf mich damit schon ein wenig naiv. Sorry.

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